EZB-Stimmen uneins über weiteren Kurs
EZB-Stimmen
uneins über
weiteren Kurs
ast/Reuters Frankfurt
Äußerungen von Notenbankern haben uneinheitliche Signale zum weiteren Kurs der EZB gesendet. EZB-Direktorin Isabel Schnabel mahnte, nicht zu früh den Sieg über die Inflation zu verkünden. Es könnte zu neuen Schocks kommen – Risiken müssten sorgfältig beobachtet werden. "Sollten sie Realität werden werden, könnten irgendwann weitere Zinserhöhungen notwendig werden", sagte Schnabel der kroatischen Zeitung "Jutarnji List". Bundesbankpräsident Joachim Nagel hatte zuvor bereits erklärt, die EZB müsse daher ihren restriktiven Kurs fortsetzen, bis sicher sei, dass die Teuerung wieder zum mittelfristigen EZB-Zielwert von 2% zurückkehre.
Frankreichs Notenbankchef François Villeroy de Galhau hatte hingegen schon am Donnerstag gesagt, seit der September-Zinssitzung habe die EZB gute Inflationszahlen und einen starken Anstieg der langfristigen Zinssätze gesehen. "Deshalb glaube ich, dass es derzeit keine Rechtfertigung für eine weitere Anhebung der EZB-Zinsen gibt." Auch aus Sicht des niederländischen Notenbankchefs Klaas Knot ist die EZB inzwischen auf einem guten Weg, die Inflation in den Griff zu bekommen. Die Geldpolitik sei in einer guten Position, sagte er am Freitag auf einer Konferenz im slowakischen Strbske Pleso. "Mit dem gegenwärtigen Niveau der Zinsen haben wir eine glaubwürdige Perspektive, die Inflation im Laufe des Jahres 2025 wieder auf 2% zu bringen."