EZB votiert Mitte 2021 über Digital-Euro
ms – Die Europäische Zentralbank (EZB) will nach wie vor Mitte des Jahres über die Einführung eines digitalen Euro entscheiden. EZB-Präsidentin Christine Lagarde sagte zwar gestern nach der Zinssitzung des EZB-Rats, dass im Frühjahr, womöglich im April entschieden werde, ob mit der Arbeit an dem Projekt weitergemacht werde. Die EZB erklärte aber auf Nachfrage, dass Lagarde damit die Auswertung der öffentlichen Konsultation zum Thema gemeint habe – und nicht den Entscheidungstermin. Bislang steht die formale Entscheidung des EZB-Rats über die Einführung aus, auch wenn das nach jüngsten Aussagen von Lagarde und anderen Euro-Notenbankern als ausgemachte Sache gilt. Im Rat gibt es aber nach wie vor auch mahnende Stimmen. Bundesbankpräsident Jens Weidmann etwa sorgt sich vor allem um einen digitalen Bank Run in Krisenzeiten und warnt vor übereilten Entscheidungen.Lagarde betonte gestern, dass die EZB in jedem Fall sicherstellen werde, dass das derzeitige Finanzsystem nicht gestört und die geldpolitische Transmission nicht gefährdet werde. Diese läuft im Euroraum wesentlich über das Bankensystem. Lagarde bekräftige zudem erneut, dass es nicht darum gehe, Bargeld durch den digitalen Euro zu ersetzen. “Wir werden immer Banknoten haben”, sagte sie.Lagarde versprach “totale Transparenz” bei dem Thema. Sie kündigte in dem Kontext einen Bericht über die Ergebnisse der Konsultation an, bei der es eine Rekordbeteiligung gegeben hatte. Mehr als 8 000 Beiträge zu der Umfrage sind bei der EZB eingegangen.