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FDP-Chef setzt Volker Wissing als neuen Generalsekretär durch

sp - FDP-Chef Christian Lindner hat die Kraftprobe mit Generalsekretärin Linda Teuteberg für sich entschieden. Auf dem Parteitag im September wird Lindner den rheinland-pfälzischen Wirtschaftsminister und ehemaligen FDP-Bundestagsabgeordneten Volker...

FDP-Chef setzt Volker Wissing als neuen Generalsekretär durch

sp – FDP-Chef Christian Lindner hat die Kraftprobe mit Generalsekretärin Linda Teuteberg für sich entschieden. Auf dem Parteitag im September wird Lindner den rheinland-pfälzischen Wirtschaftsminister und ehemaligen FDP-Bundestagsabgeordneten Volker Wissing als neuen Generalsekretär vorschlagen, wie er nach Gremiensitzungen am Montag mitteilte. Teuteberg erklärte in einer Stellungnahme, dass sie ihr Amt zur Verfügung stelle, um der Partei eine Hängepartie zu ersparen. Lindner dankte ihr und erklärte, sie werde ein “starker Teil unseres Teams” bleiben. Die 39-jährige Juristin war im Frühjahr 2019 auf Vorschlag von Lindner zur Nachfolgerin von Nicola Beer als Generalsekretärin gewählt worden. Ihre Amtszeit wäre offiziell im Frühjahr 2021, vier Monate vor der Bundestagswahl, zu Ende gegangen. Schlechte Umfragewerte, die die FDP seit Monaten nahe an der 5-Prozent-Grenze verorten, dürften mit dazu beigetragen haben, dass Lindner die Generalsekretärin jetzt fallenlässt und die Mannschaft ein Jahr vor der Wahl umbaut. Ampelkoalition in MainzLindner begründete den Schritt damit, dass er mehr Hilfe und Unterstützung brauche. Die Lage im Land habe sich wegen der Pandemie verändert und erfordere mehr Wirtschaftskompetenz. Nach der Bundestagswahl strebe die FDP Regierungsverantwortung an. Auch deswegen sei seine Wahl auf Wissing gefallen, der wahlkämpfen und regieren könne, wie er mit der Ampelkoalition aus SPD, FDP und Grünen in Mainz bewiesen habe.Die FDP schließe nichts aus und habe auch keine “Lieblingskonstellation”, sagte Lindner mit Blick auf 2021. Entscheidend sei ein fairer Umgang und dass sich die Liberalen einbringen könnten. “Dann ist es besser, zu regieren, als nicht zu regieren”, sagte Lindner in Abwandlung seiner viel kritisierten Begründung zum Ausstieg der FDP aus den Jamaika-Sondierungen im November 2017: “Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren.”Wissing erklärte bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Parteichef, dass er sein Amt als Wirtschaftsminister in Rheinland-Pfalz bis Ende der Legislaturperiode wahrnehmen werde. Dort wird am 14. März 2021 gewählt. Der 50-jährige Anwalt war bereits von 2004 bis 2013 Mitglied des Bundestages und profilierte sich dort als Finanz- und Wirtschaftsfachmann, unter anderem als Vorsitzender des Finanzausschusses und finanzpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion in der 17. Legislaturperiode.Auch das Amt des Schatzmeisters besetzt die FDP neu. Der frühere SPD-Politiker Harald Christ (48), der erst im März zur FDP stieß, soll den langjährigen Schatzmeister Hermann Otto Solms (79) ablösen.