Fed beschließt nächsten Zinsschritt

US-Notenbank erhöht Leitzins wie erwartet auf 0,75 bis 1 Prozent - Kaum veränderter Ausblick

Fed beschließt nächsten Zinsschritt

Die US-Notenbank hat zum ersten Mal im laufenden Turnus den Leitzins erhöht und damit das dritte Mal in den vergangenen 15 Monaten die Geldpolitik gestrafft. Zwei weitere Schritte sollen 2017 noch folgen.sp New York – Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins erstmals in diesem Jahr angehoben und will im laufenden Turnus voraussichtlich noch zweimal nachlegen. Mit Hinweisen zum Zeitpunkt der nächsten Zinsschritte hielt sich Notenbankchefin Janet Yellen zurück. Noch zum Jahresbeginn waren die meisten Marktbeobachter davon ausgegangen, dass die Fed nach der Zinserhöhung im Dezember erst im Sommer nachlegen würde. Nachdem sowohl Yellen als auch ihr Vize Stanley Fisher sowie weitere Mitglieder im Board of Governors der Notenbank in den vergangenen Wochen ungewöhnlich deutliche Hinweise auf einen Zinsschritt im März gegeben hatten, wäre alles andere als die dritte Erhöhung in den vergangenen 15 Monaten nun eine handfeste Überraschung gewesen.Der Leitzins der US-Notenbank steigt um einen Viertelpunkt und liegt nun in einer Spanne von 0,75 bis 1,0 %, wie die Fed am Mittwoch mitteilte. Zum Jahresende rechnen die Währungshüter mit einem Zinsniveau von 1,375 %. Dies entspräche noch zwei weiteren Schritten nach oben. Damit blieb der Zinsausblick für 2017 gegenüber dem letzten Treffen der Währungshüter im Dezember unverändert. Nicht einstimmigDie Notenbank reagiert auf die rund laufende Konjunktur mit anziehenden Preisen und einem weitgehend leer gefegten Arbeitsmarkt. “Die simple Botschaft ist: Die Wirtschaft läuft gut”, sagte Yellen in Washington. Allerdings fiel die Entscheidung nicht einstimmig. Neel Kashkari, der als Präsident der Notenbank von Minneapolis in diesem Jahr im Offenmarktausschuss FOMC stimmberechtigt ist, sprach sich für eine Beibehaltung der Zinsspanne von 0,5 bis 0,75 % aus.Kashkari, der im vergangenen Jahr als derzeit jüngster Chef einer US-Notenbank berufen wurde, ist in diesem Jahr gemeinsam mit den Kollegen aus Dallas, Philadelphia und Chicago im FOMC stimmberechtigt. Hinzu kommen die derzeit fünf Mitglieder im Board of Governors um Chair Janet Yellen, in dem aktuell zwei Sitze verwaist sind.Die Fed, die die Normalisierung ihrer Geldpolitik nach der Finanz- und Wirtschaftskrise im Dezember 2015 mit der ersten Zinserhöhung nach rund zehn Jahren eingeleitet hatte, wagte den nächsten Zinsschritt erst ein Jahr später, obwohl die Notenbank sich bereits für das Jahr 2016 mehrere Zinsschritte vorgenommen hatte. Die fiskalpolitischen Pläne der neuen Regierung fanden in der Mitteilung der Fed allerdings ebenso wenig ihren Niederschlag wie im Statement von Yellen, die darum bemüht war, das weiterhin moderate Zinsniveau und die akkommodierende Wirkung der Geldpolitik in den Vordergrund zu stellen.”Die graduelle Zurücknahme der akkommodierenden Geldpolitik spiegelt den kontinuierlichen Fortschritt der Volkswirtschaft wider (…) und bedeutet keine Neubewertung des wirtschaftlichen Ausblicks”, erklärte die Notenbankchefin, die sich schon im Präsidentschaftswahlkampf der Kritik von Donald Trump ausgesetzt sah und den Wachstumsplänen der neuen Regierung mit ihren Zinserhöhungen in die Quere kommen könnte. Trump will der Konjunktur durch Steuersenkungen und Investitionen in Höhe von bis zu 1 Bill. Dollar in die Infrastruktur einen Schub verleihen und hat angekündigt, das Wachstum der Volkswirtschaft auf bis zu 4 % hochzudrehen. Die Fed hält ungefähr die Hälfte dieses Tempos mit Blick auf die Inflationseffekte für nachhaltig gesund.