Fed deutet Zinswende im Dezember an

Sitzung wird explizit als Option für Erhöhung genannt - Warnung vor globalen Risiken gestrichen

Fed deutet Zinswende im Dezember an

Die US-Notenbank Federal Reserve hat die kurzfristigen Leitzinsen im Oktober wie erwartet nicht angehoben. Allerdings hat der Offenmarktausschuss in seinem Abschlussbericht einige Anpassungen zur September-Sitzung vorgenommen, die auf einen möglichen Zinsschritt im Dezember vorbereiten.scd New York – Der Offenmarktausschuss der US-Notenbank Federal Reserve hat mit seiner Abschlusserklärung zur Oktober-Sitzung die Hürde für einen baldigen Zinsschritt wieder etwas gesenkt. Die erst im September eingefügte Warnung vor globalen Finanz- und Konjunkturrisiken wurde aus dem Abschlussbericht wieder entfernt. Nun will die US-Notenbank die internationale Entwicklung nur weiter beobachten. Zudem wurde explizit darauf hingewiesen, dass eine Anhebung der kurzfristigen Leitzinsspanne in der kommenden Zinssitzung im Dezember erwogen werde.Bei der Abwägung, ob ein solcher Schritt angemessen sei, werde der Offenmarktausschuss die Fortschritte bei den Zielen der Vollbeschäftigung und der angestrebten Inflationsrate von 2 % in Betracht ziehen, hieß es. Während der Arbeitsmarkt die Erwartungen der Fed bereits erfüllt, hinkt die Preisentwicklung dem Ziel nach wie vor weit hinterher. Allerdings will die Fed nicht nur die aktuelle Entwicklung, sondern auch die Erwartung für die künftige Inflationsentwicklung in ihre Entscheidung mit einbeziehen.In der September-Sitzung hatte das Gros der Fed-Mitglieder einen Zinsschritt noch im laufenden Jahr erwartet. Daran hat sich angesichts des angepassten Abschlussberichts offenbar nichts geändert. Der Entscheidung, die Leitzinsspanne unverändert bei 0 bis 0,25 % zu belassen, haben erneut neun von zehn Mitglieder des Offenmarktausschusses zugestimmt. Einziger Abweichler war erneut Jeffrey Lacker, Chef der Federal Reserve Bank of Richmond (Virginia), der lieber eine sofortige Anhebung der Zinsspanne um 25 Basispunkte gesehen hätte.Die US-Wirtschaft wächst laut Fed noch immer in einer “moderaten” Geschwindigkeit. Hervorgehoben werden der robuste Konsum und die Verbesserungen am Häusermarkt.Einige Investoren zeigten sich überrascht von der optimistischen Note der Abschlusserklärung. Allerdings wird an der Wall Street schon länger spekuliert, dass die Fed die Zinsrate erst dann anheben will, wenn es praktisch vom gesamten Markt erwartet wird. Die vorsichtigen Abschlussberichte nach den vergangenen Zinssitzungen hatten stets zur Folge, dass sich die Erwartungen einer Zinserhöhung immer weiter nach hinten verschoben hatten. Um sich die Option für eine Zinsanhebung im Dezember offenzuhalten, musste die Fed ihre Kommunikation daher anpassen, erklärten gestern Abend Marktteilnehmer.