Fed-Vize liefert Hinweise auf baldige Zinserhöhung

Fischer: Starkes Argument für Normalisierung

Fed-Vize liefert Hinweise auf baldige Zinserhöhung

det Washington – Der stellvertretende US-Notenbankchef Stanley Fischer hat weitere Hinweise auf eine Zinserhöhung bei der im Dezember stattfindenden Sitzung des Offenmarktausschusses geliefert. Dass die US-Wirtschaft sich der Vollbeschäftigung ebenso wie dem Inflationsziel der Notenbank von 2 % nähert, spricht laut Fischer als “starkes Argument” für eine Normalisierung der US-Zinspolitik. Da in den meisten Industriestaaten und Schwellenländern langsameres Wachstum zu beobachten sei, müssten deren Zentralbanken im Gegensatz zur Federal Reserve noch länger an der ultralockeren Geldpolitik festhalten, sagte der Fed-Vize anlässlich einer Konferenz der chilenischen Notenbank in Santiago. Gleichwohl bleibe er “vorsichtig optimistisch”, dass sich die wirtschaftlichen Folgen der Divergenzen in der Geldpolitik für Partnerländer in Grenzen halten werden.Nach Darstellung des stellvertretenden US-Notenbank-Chefs haben die deutlich langsamere Erholung in anderen Industrieländern sowie “enttäuschend schwaches Wachstum in den Schwellenländern” negativ auf die US-Wirtschaft durchgeschlagen. Zwar hätten seit Mitte 2014 schwaches globales Wachstum gepaart mit der Aufwertung des Dollar um 17 % die Fed bei der Erfüllung ihres dualen Mandats der Vollbeschäftigung und Geldwertstabilität “gebremst”. Mittlerweile seien die Folgen des starken Dollar sowie der niedrigen Öl- und Rohstoffpreise aber größtenteils überwunden. Unterm Strich sei zu erwarten, dass das günstigere konjunkturelle Umfeld, das den Weg für die Normalisierung durch die Fed bereitet, als Folge stärkerer Binnennachfrage auch das Wachstum im Ausland stützt.Positiv werde auch zu Buche schlagen, dass die Fed sich nur “langsam und graduell” von ihrer außerordentlich entgegenkommenden Geldpolitik verabschieden wird. Zudem verfügten andere Notenbanken, speziell die EZB und die Bank of England, über das notwendige Instrumentarium, um bei Bedarf den Folgen der geldpolitischen Divergenzen entgegenzuwirken.