Federal Reserve in Sorge um Solvenz von US-Firmen
rec Frankfurt – Ökonomen der Federal Reserve äußern angesichts der Coronakrise Besorgnis über die Zahlungsfähigkeit etlicher US-Unternehmen. Im ersten Quartal 2020, also in der Frühphase des tiefen Wirtschaftseinbruchs, seien die Erträge börsennotierter Unternehmen um 22 % zum Schlussquartal 2019 gesunken, schreiben Volkswirte des New Yorker Ablegers der Notenbank in einer Studie. Zwar sei auch die Zinslast der Unternehmen gesunken. “Der Cashflow-Schock übertraf aber bei weitem die Vorteile niedrigerer Zinszahlungen.” Betroffen sei “ein beträchtlicher Anteil” der Unternehmen.Als Maßstab ziehen die Fed-Ökonomen Daten der Börsenaufsicht SEC heran. Die übermittelten Ergebnisse vor Steuern, Zinsen, Abschreibungen und sonstigen Aufwendungen (Ebitda) setzten sie ins Verhältnis zu den Zinsaufwendungen der Unternehmen. Demnach überstiegen im ersten Quartal bei einem Viertel der Unternehmen die Zinszahlungen den Cash-flow. Im vierten Quartal 2019 waren es 18,5 %. Die Zuwächse variieren je nach Branche stark. Die Notenbanker interpretieren das zwar nicht als direkten Hinweis für drohende Insolvenzen, äußern aber “Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit dieser Unternehmen, weitere Liquiditätsschocks zu verkraften”.