"Finanzbedarf der Länder schrumpft"
BZ Frankfurt – Der Finanzbedarf der deutschen Bundesländer dürfte 2018/19 etwas stärker schrumpfen, als ursprünglich prognostiziert. Hintergrund sind die Anpassungen an die neuen gesetzlichen Regelungen zur Vorlage ausgeglichener Haushalte ab 2020. Zu dieser Einschätzung gelangt die Ratingagentur Moody’s in einer Analyse. Obwohl der Finanzplan der Länder für 2017 offiziell noch eine Kreditaufnahme von 78 Mrd. Euro vorsieht, erachtet Moody’s 70 Mrd. Euro als realistischer. Dies beruht auf konservativen Planungsannahmen und einem positiven konjunkturellen Umfeld, das höhere Steuereinnahmen ermöglicht. Sehr geringe Zinskosten, höhere Zuweisungen des Bundes sowie Einsparungen durch Effizienzsteigerungen entlasteten die Länder zusätzlich. “Für dieses und die nächsten beiden Jahre gehen wir davon aus, dass die Länder mehr als 80 % ihres Finanzbedarfs über klassische Kapitalmarktinstrumente abdecken werden”, meint Harald Sperlein, Senior Analyst bei Moody’s.