"Finanzkrise hat IWF-Image verbessert"

Bericht des Währungsfonds rät aber zur stärkeren Einbindung der Mitgliedsländer

"Finanzkrise hat IWF-Image verbessert"

det Washington – Um die Unterstützung seiner 188 Mitgliedsländer effektiver zu gestalten, muss der Internationale Währungsfonds (IWF) die Kommunikation mit den politischen Institutionen und Notenbanken verbessern und den Vorwurf entkräften, dass kleinere Staaten kein adäquates Mitspracherecht bei der globalen Finanzierungsinstitution haben. Zu diesem Schluss gelangt eine Studie des 2001 gegründeten Independent Evaluation Office (IEO), das unabhängige Bewertungen der Arbeit des IWF vornimmt.Nach Darstellung des IEO hat sich seit dem Ausbruch der globalen Finanzkrise eine “dramatische Veränderung” in der Wahrnehmung des Währungsfonds vollzogen. Vor der Krise habe die Überwachung der Wirtschafts- und Finanzpolitik der Mitgliedsländer im Mittelpunkt gestanden. Während asiatische und lateinamerikanische Staaten sowie die großen Schwellenländer dem IWF “skeptisch” gegenübergestanden hätten, habe sich die Haltung der Industrienationen vor allem durch “Indifferenz” ausgezeichnet. Vor diesem Hintergrund habe der Fonds vor der schwierigen Herausforderung gestanden, seine strategische Rolle neu zu definieren und seine Relevanz als globale Finanzierungsinstitution sicherzustellen.Im Verlauf der Jahre 2007 und 2008, so der Bericht des IEO, wandten sich Mitglieder dann in zunehmendem Maße mit Finanzierungsbedarf an den IWF. Auch wurde die “surveillance”, die Überwachungsfunktion des Fonds, weiter ausgebaut. In verstärktem Maße berücksichtigt diese zwischenzeitlich auch globale Risiken, Ansteckungseffekte und Interdependenzen zwischen den Finanzmärkten.Um auch künftig die Effektivität seiner Arbeit sicherzustellen, müsse der Währungsfonds nun die Gratwanderung zwischen schärferer Kontrolle der Wirtschafts- und Finanzpolitik auf der einen und seiner Rolle als “vertrauenswürdiger Berater” auf der anderen Seite meistern.Unter anderem fordert die Studie, die auf der Befragung von Vertretern von 137 IWF-Mitgliedern beruht, dass die Artikel-4-Konsultationen jedes Jahr früher aufgenommen werden. Zudem müssten die jährlich stattfindenden bilateralen Beratungen mit einzelnen Mitgliedern auf eine engere Koordination der Empfehlungen für die Wirtschafts-, Finanz- und Geldpolitik abzielen. Insbesondere sollte der Währungsfonds zusammen mit den politischen Entscheidungsträgern mittelfristige, länderspezifische Strategien entwickeln. Um Gleichbehandlung sicherzustellen, fordert das IEO, dass die Ansichten sämtlicher Mitgliedsländer in die Positionspapiere und Empfehlungen des IWF einfließen. Nur so könne der Fonds als “zuverlässiger Berater” an Glaubwürdigkeit gewinnen und sicherstellen, dass politische Empfehlungen von seinen Mitgliedern auch in die Praxis umgesetzt werden. Die geschäftsführende IWF-Direktorin Christine Lagarde begrüßte die Empfehlungen des IEO ebenso wie die Tatsache, dass seit der Finanzkrise “die Wahrnehmung des IWF durch seine Mitgliedsländer eine unverkennbar positive Wende genommen hat”.