wf Berlin – Deutschland hat nach jahrzehntelangem Anstieg der gesamtstaatlichen Schuldenstandsquote die finanzpolitische Wende geschafft. Zu dieser Einschätzung kommt das Bundesfinanzministerium in seinem neuesten Monatsbericht vom August.Bereits 2016 werde die Schuldenstandsquote nach den jüngsten Projektionen auf weniger als 70 % des Bruttoinlandsprodukts sinken, schreibt Finanzstaatssekretär Thomas Steffen in dem Monatsbericht. 2012 hatte die Quote noch 80 % betragen. In der Quote sind die Schulden von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherungen berücksichtigt.Das Steueraufkommen von Bund und Ländern hat sich dem Bericht zufolge von Januar bis Juli um 5,9 % auf 349,4 Mrd. Euro gegenüber der Vorjahresperiode erhöht. Für das gesamte Jahr erwarten die Steuerschätzer ein Plus von 3,7 % auf 614,7 Mrd. Euro. Die gemeinschaftlichen Steuern verbesserten sich von Januar bis Juli um 5,3 % auf 279,6 Mrd. Euro. Die Wachstumsrate der Bundessteuern um 7,1 % auf 55,2 % sei durch eine geringe Vorjahresbasis infolge der Rückerstattung bei der Kernbrennstoffsteuer im Mai 2014 überzeichnet. Der Staat musste die Steuer zunächst an die Energiefirmen erstatten, erhielt die Einnahmen nach einer Gerichtsentscheidung 2014 jedoch zurück.