Firmen bewerten Energiewende erstmals minimal besser

"Auch bei Erneuerbaren droht Investitionsstopp"

Firmen bewerten Energiewende erstmals minimal besser

ge Berlin – Zweieinhalb Jahre ging die Zustimmung der deutschen Industrie zur Energiewende stetig zurück. Mittlerweile zeichnet sich eine erste vorsichtige Erholung ab, ermittelte die Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (früher Ernst & Young) in ihrem Energiewende-Index. Als Hauptursache für die Trendwende nennt Thomas Kästner, Direktor Power & Utilities bei EY, die im August in Kraft getretene Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) sowie den gleichzeitig ausgehandelten Kompromiss mit der EU-Kommission, durch den große Energieverbraucher auch künftig weitgehend von der EEG-Umlage befreit sind. Allein diese energieintensiven Firmen sorgten für den größten Sprung im Index, der von null (sehr negativ) bis 200 (sehr positiv) reicht. Hier schnellte die Punktzahl von 81,9 auf 87,7 hoch – womit sich der gesamte Index minimal von 90,0 auf 91,8 Punkte erholte, nachdem er im Herbst 2012 noch bei 102,8 Zählern lag.Trotz dieser leichten Stimmungsumkehr bemängeln weiter 85 % der befragten Unternehmen die rechtlichen Rahmenbedingungen der Energiewende. Und nach wie vor erwarten zwei Drittel, dass die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands unter den Folgen der Energiewende leiden wird. Für “Besonders alarmierend” hält Helmut Edelmann, Direktor Utilities, die Entwicklung, dass auch als Folge der EEG-Kürzungen die Investitionspläne für erneuerbare Energien nach untern zeigten. “Im schlimmsten Fall drohen wie schon bei der Stilllegung von konventionellen Kraftwerken auch bei den erneuerbaren Energien ein Investitionsstopp bis hin zu Desinvestitionen.”Angesichts dieser Tendenzen und der weit rückläufigen Zustimmung in Politik und Verbänden will sich EY nicht dazu äußern, ob das leichte Plus im zweiten Quartal schon eine grundsätzliche und dauerhafte Verbesserung bedeutet.—– Wertberichtigt Seite 6