Fitch springt EZB in QE-Debatte zur Seite

Studie lobt positive Wirkungen der Anleihkäufe

Fitch springt EZB in QE-Debatte zur Seite

lz Frankfurt – Die Ratingagentur Fitch hat die positiven Wirkungen der Anleihekaufprogramme der Notenbanken (Quantitative Easing, QE) auf die Staatenbonität hervorgehoben. Das Wachstum werde unterstützt, die Schuldenlasten erleichtert und der Spielraum für Reformpolitik erweitert. Auf die mit QE einhergehenden Risiken wie der schwierige Exit der Notenbanken aus ihren Kaufprogrammen, die Einschränkung ihrer geldpolitischen Unabhängigkeit, die fiskalischen Fehlanreize und die Gefahren für die Finanzstabilität gehen die Ratinganalysten zwar ein, zeigen sich aber überzeugt, dass die positive Wirkung überwiegt.Nach den Notenbanken in Japan, in den USA und Großbritannien hatte auch die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrer Sitzung vom 22. Januar ein breit angelegtes Anleihekaufprogramm angekündigt inklusive des Erwerbs von Staatstiteln. Das angestrebte monatliche Volumen beträgt 60 Mrd. Euro und erstreckt sich von März 2015 bis mindestens September 2016. Offizieller Einsatzzweck ist die Vermeidung einer drohenden Deflation.Nach Ansicht von Fitch könnte dies durch das QE-Programm durchaus gelingen. Die Fitch-Analysten Gergely Kiss und Ed Parker verweisen auf die wachstumsstimulierende Wirkung der Bondkäufe etwa über den Kreditkanal. Zudem führen sie seinen marktstabilisierenden Effekt an, der drohende Herabstufungen verhindern könne. Denn letzten Endes agiere die Zentralbank als “lender of last resort” – zumal die Notenbanken inzwischen schon einen erklecklichen Teil an der Staatsschuld hielten: In Japan seien es 50 %, in Großbritannien sowie den USA 21 % bzw. 14 % und würden nach den EZB-Plänen in der Eurozone bis September 2016 auf 14 % anschwellen. QE sei allerdings “nicht die erstbeste Option” bei einer labilen Konjunktur, räumen sie ein.Fitch verweist zudem auf die Stabilisierung der Staatsfinanzen durch QE, weil etwa die Zinszahlungen der Staaten auf ihre Anleihen bei einem Ankauf durch die Zentralbanken über den Notenbankgewinn wieder zurückfließen. Das erhöhe den fiskalischen Spielraum. Und bei einem höheren Wachstum verringere sich zudem die Schuldenquote.