Frank Werneke neuer Vorsitzender von Verdi
dh – Der Gewerkschaftsbund Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat einen neuen Vorsitzenden. Der bis dato Vize-Vorsitzende Frank Werneke wurde am Dienstag auf dem Verdi-Bundeskongress in Leipzig von den Delegierten mit 92,7 % zum Nachfolger von Frank Bsirske gewählt. Bsirske, der nicht wieder antrat, führte die Gewerkschaft seit der Gründung vor 18 Jahren an und wird sich im Herbst in den Ruhestand verabschieden. Das SPD-Mitglied Werneke ist nun vorerst für vier Jahre Vorsitzender der Gewerkschaft mit rund 1,97 Millionen Mitgliedern.Werneke machte nach seinem Realschulabschluss eine Ausbildung zum Druckvorlagenhersteller in Bielefeld und trat schon bald der Industriegewerkschaft Druck und Papier in Ostwestfalen bei. Von 1993 an arbeitete er dann hauptberuflich für die IG Medien, bis er im März 2001 beim Verdi-Gründungskongress in den Bundesvorstand gewählt und zugleich zum Leiter des Fachbereichs 8, welcher die Medien, Kunst und Industrie umfasst, ernannt wurde. Zu seinen Aufgaben zählten zudem die Bereiche Finanzen, Selbständige, Vermögens- und Beteiligungsverwaltung sowie Mitgliederentwicklung.Viel Eingewöhnungszeit ins neue Amt wird Werneke aufgrund seiner langjährigen Erfahrung nicht brauchen, aber auch nicht haben. Die Digitalisierung hängt wie ein Damoklesschwert über den Mitgliedern, deren Anzahl seit der Gründung von Verdi um ein Drittel zurückgegangen ist. Der in letzter Zeit erhöhten Beitrittszahl stehen noch immer mehr Mitglieder gegenüber, die ihren Arbeitsplatz verloren haben oder in Ruhestand gehen. Die Herausforderungen, die Bsirske seinem Nachfolger hinterlässt, sind also immens. Langeweile wird Frank Werneke nicht haben.