Frankfurt empfiehlt sich als neues Yuan-Zentrum

Hessische Delegation verstärkt Dialog mit Peking

Frankfurt empfiehlt sich als neues Yuan-Zentrum

nh Schanghai – Frankfurts Bemühungen, sich im Wettlauf europäischer und asiatischer Finanzplätze als eine Drehscheibe für Geschäfte in der chinesischen Währung Yuan beziehungsweise Renminbi (RMB) zu etablieren, verzeichnen Fortschritte. Nach einer Reihe von Gesprächen einer deutschen Delegation von Finanzwirtschaftsvertretern unter der Leitung des hessischen Wirtschaftsministers Florian Rentsch (FDP) mit der chinesischen Regierung und Zentralbank zeigt man sich überzeugt, dem Ziel einer Etablierung Frankfurts als ein sogenannter Yuan-Hub für die Eurozone näher zu kommen.Besonders wichtig ist dabei, dass die im vergangenen Jahr ins Leben gerufene RMB-Initiative Hessens mittlerweile nachdrückliche Unterstützung seitens der Bundesregierung und der Bundesbank erfährt und damit auch in Peking verstärkt Resonanz findet. Im Oktober hatte die chinesische Regierung Vereinbarungen mit Großbritannien und Singapur getroffen, die auf eine Etablierung von Yuan-Zentren in London und im südostasiatischen Stadtstaat zielen. Frankfurt setzt nun darauf, im Dialog mit Peking Voraussetzungen zu schaffen, die deutsche Finanzkapitale als führende Andockstelle für den Yuan in der Eurozone zu etablieren. Im Visier hat man dabei insbesondere die Ansiedlung einer Clearingbank für Yuan-Transaktionen und die Schaffung eines direkten Zugangs zum chinesischen Kapitalmarkt für Investoren aus Frankfurt .Wie Rentsch am Mittwoch auf dem 2. Hessen-Shanghai Business Forum hervorhob, schreitet Frankfurts Entwicklung zum RMB-Geschäftszentrum der Eurozone rasch voran. Deutschland liege dank des starken bilateralen Wirtschaftsaustauschs im grenzüberschreitenden Yuan-Verkehr in Europa bereits an erster Stelle. Die steigende Nutzung des Yuan seitens deutscher Unternehmen zeigt sich auch in Statistiken der Zahlungsverkehrsorganisation Swift. So verzeichnet man zwischen Mai 2012 und September 2013 einen gewaltigen Anstieg der Nutzungsquote des Yuan im chinesisch-deutschen Zahlungsverkehr von 2,4 auf 14,2 %.