Frankreich entschädigt Unternehmen mit Milliarden
BZ Paris – Der französische Staat lässt sich die neuen Entschädigungen für die wegen der jüngsten Coronamaßnahmen zur Schließung gezwungenen Unternehmen viel Geld kosten. Er rechne mit einem Betrag von 1,6 Mrd. Euro pro Monat, sagte Finanzminister Bruno Le Maire am Mittwoch. Restaurants, Cafés, Hotels und Fitnessstudios etwa müssen noch bis Ende Januar geschlossen bleiben. Sie bekommen bis zu 10 000 Euro monatlich oder 20 % ihrer Einnahmen des Vorjahreszeitraums, wofür es hier aber eine Obergrenze von 100 000 Euro gibt.”Diese Regelung wird so lange gelten, wie die von der Regierung beschlossenen Schließungen in Kraft sind”, sagte Le Maire dem Sender Radio France Inter. Betroffen davon seien etwa 200 000 Unternehmen. Im Haushalt sei bereits Spielraum für zusätzliche Ausgaben von 5 Mrd. Euro geschaffen worden, sagte ein Regierungsvertreter zur Nachrichtenagentur Reuters. Le Maire geht davon aus, dass sich die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone im kommenden Jahr deutlich erholen wird. Er rechne dann mit einem Wachstum von 6 %.In Frankreich hat sich die Coronalage entspannt. “Wir haben das Schlimmste überstanden”, sagte Präsident Emmanuel Macron. “Die Menschen werden in der Lage sein, Weihnachten mit ihrer Familie zu feiern.” Restaurants, Cafés und Bars sollen aber bis zum 20. Januar geschlossen blieben, um zu verhindern, dass es zu einer dritten Welle kommt.Ungeachtet früherer US-Sanktionsandrohungen hat das französische Wirtschafts- und Finanzministerium nun Digitalsteuer-Bescheide an Unternehmen verschickt. Dabei gehe es um fällige Vorauszahlungen für das laufende Jahr, bestätigten Kreise des Ministeriums gestern. Die Steuer von 3 % der mit Digitalen Dienstleistungen in Frankreich erzielten Umsätze dürfte vor allem die großen US-Unternehmen wie Facebook und Amazon treffen.