Finanzdienstleistungen

Frankreich gefährdet Deal der EU mit London

Frankreich wird Medienberichten zufolge seine Zustimmung zu einer Übereinkunft zum Handel mit Finanzdienstleistungen zwischen EU und Großbritannien verweigern, solange der Streit um Fischrechte rund um die Kanalinsel Jersey nicht beigelegt ist....

Frankreich gefährdet Deal der EU mit London

hip London

Frankreich wird Medienberichten zufolge seine Zustimmung zu einer Übereinkunft zum Handel mit Finanzdienstleistungen zwischen EU und Großbritannien verweigern, solange der Streit um Fischrechte rund um die Kanalinsel Jersey nicht beigelegt ist. „Wir haben die beiden Themen miteinander verknüpft“, zitierte Reuters einen nicht namentlich genannten EU-Beamten. Der französische Regierungssprecher Gabriel Attal wollte nicht dementieren, dass Premierminister Emmanuel Macron den für die britische Finanzbranche wichtigen Deal als Hebel einsetzt, um französischen Fischern Zugang zu britischen Fischgründen zu verschaffen.

Ein anderer EU-Beamter ergänzte, dass es nicht nur um Fischrechte gehe und auch andere Länder nicht zufrieden seien, dass das Vereinigte Königreich seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkomme. „Das ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die EU bei jedem Anzeichen von Problemen Drohungen ausstößt, statt die Problemlösungsmechanismen unserer neuen Verträge zu nutzen“, sagte der Sprecher des britischen Premierministers Boris Johnson.

Im Vertrag über die künftigen Handelsbeziehungen sind Finanzdienstleistungen nicht enthalten. Frankreich hatte gedroht, Jersey die Elektrizitätsversorgung abzudrehen. Die Insel ist zu rund 90 % von französischem Strom abhängig, der über Unterseekabel geliefert wird. Jersey ist kein Teil des Vereinigten Königreichs, sondern gehört zu den Kronbesitzungen. Jerseys Fischer sind auf Zugang zum französischen Markt angewiesen, die französischen Fischer auf  Zugang zu den Gewässern von Jersey.