Frankreich stockt Hilfspaket auf
wü Paris – Frankreichs Regierung hat den zweiten Nachtragshaushalt seit Inkrafttreten der Ausgangssperre am 17. März vorgelegt. Er sieht die Ausweitung des staatlichen Hilfspakets für die Wirtschaft von 45 Mrd. Euro auf 110 Mrd. Euro vor. Davon sind allein 24 Mrd. Euro für Kurzarbeitsmaßnahmen eingeplant. Zudem wurde ein Sonderkonto der Agentur für staatliche Beteiligung zur Stützung des Kapitals von strategisch wichtigen Unternehmen mit 20 Mrd. Euro ausgestattet. Der Solidaritätsfonds für kleine Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitern wurde auf 7 Mrd. Euro erhöht. Premierminister Édouard Philippe kündigte zudem eine Sonderprämie von 1 500 Euro für Mitarbeiter des Gesundheitswesens in von der Epidemie besonders betroffenen Gebieten oder Regionen an, die Patienten aus den Epizentren der Krise aufgenommen haben. Das übrige Pflegepersonal soll 500 Euro bekommen und Beamte, die trotz der Epidemie arbeiten, bis zu 1 000 Euro. Der Nachtragshaushalt beruht auf der Annahme, dass die Ausgangssperre acht Wochen lang in Kraft bleibt und dass das Bruttoinlandsprodukt der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone in diesem Jahr um 8 % einbricht und sich ihr Defizit auf 9 % erhöht. Die Regierung geht davon aus, dass dem Fiskus durch die Krise Steuereinnahmen von 42,7 Mrd. Euro entgehen, davon 12,8 Mrd. Euro an Körperschaftsteuern.