Frankreich will Blockade lockern
hip London – Frankreich hat eine Lockerung der Blockade der Grenze zu Großbritannien angekündigt, nachdem Paris in der Nacht zum Sonntag ohne Vorwarnung alle Verkehrsverbindungen wegen des Auftretens einer neuen Covid-Variante in Großbritannien unterbrochen hatte. Wie France Info berichtet, müssen Lkw-Fahrer fortan durch einen Test nachweisen, dass sie nicht infiziert sind. Vor vielen britischen Supermärkten bildeten sich gestern Schlangen. Bislang rechnen große Ketten wie Sainsbury’s und Tesco lediglich mit Lieferproblemen bei Blumenkohl, Brokkoli, Salat und Zitrusfrüchten. Ansonsten waren die Lager wegen der Vorbereitungen auf das Ende der EU-Übergangsphase gut gefüllt. Allerdings könnte es zu Neujahr größere Probleme geben, sollte sich Frankreich bis dahin nicht dazu bewegen lassen, die Blockade aufzuheben.Unterdessen revidierte das Statistikamt ONS seine Schätzung des Wirtschaftswachstums im dritten Quartal von 15,5 auf 16,0 %. Damit lag das Bruttoinlandsprodukt Ende September aber immer noch um 8,6 % unter dem Niveau vom Jahresanfang. Die öffentliche Neuverschuldung stieg im November auf 31,6 Mrd. Pfund. Das war der dritthöchste Wert, der je in einem Monat erreicht wurde, seitdem 1993 mit der Erhebung begonnen wurde. Damit wurden seit Beginn des Finanzjahres im April 240,9 Mrd. Pfund Schulden aufgenommen, so viel wie in keinem anderen der 27 Jahre und 188,6 Mrd. Pfund mehr als ein Jahr zuvor. Die Staatsverschuldung belief sich zuletzt auf 2,1 Bill. Pfund oder 99,5 % des BIP. “Wenn sich unsere Wirtschaft erholt, ist es richtig, die nötigen Schritte zu ergreifen, um die öffentlichen Finanzen auf eine nachhaltigere Grundlage zu stellen, damit wir auf künftige Krisen so reagieren können, wie wir es dieses Jahr getan haben”, sagte Schatzkanzler Rishi Sunak. Die unabhängigen Haushaltshüter vom Office for Budget Responsibility gehen davon aus, dass die Neuverschuldung bis zum Ende des Finanzjahres am 31. März auf 394 Mrd. Pfund steigen wird.”Angesichts der enormen Ungewissheit rund um die Faktoren, die einen angemessenen Pfad für Steuern und Ausgaben bestimmen, wenn wir einmal zur Normalität zurückgekehrt sind, wäre es ein Fehler, sich nun auf eine künftige fiskalische Konsolidierung zu verpflichten”, warnte der ehemalige Notenbankchef Mervyn King. “Höhere Steuern mögen nötig sein, um höhere öffentliche Ausgaben zu finanzieren als vor der Covid-Krise geplant, aber nicht ,um die öffentlichen Finanzen zu sanieren'”, schrieb Mark Carneys Vorgänger an der Spitze der Bank of England in einem Gastbeitrag für den “Spectator”.