Reuters Paris – Die Kauflaune der Franzosen ist trotz Rekordarbeitslosigkeit so gut wie seit fast acht Jahren nicht mehr. Das Barometer für das Verbrauchervertrauen kletterte im September überraschend um drei auf 97 Punkte, wie das Statistikamt Insee mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hingegen eine Stagnation erwartet. Allerdings liegt das Barometer trotz des unerwarteten Anstiegs weiter unter seinem langjährigen Durchschnittswert von 100 Punkten, der seit dem Beginn der weltweiten Finanzkrise im September 2007 nicht mehr erreicht wurde. Wie die Umfrage der Statistiker ergab, schätzen die Verbraucher ihre eigene finanzielle Lage wieder besser ein und wollen wieder mehr teure Anschaffungen machen. Die Franzosen werden derzeit von fallenden Energiepreisen entlastet. Die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Eurozone kommt aber nicht vom Fleck. Im Frühjahr stagnierte das Bruttoinlandsprodukt. Das Land leidet unter einer Rekordarbeitslosigkeit. Die Zahl der Erwerbslosen nahm im August um 20 000 auf 3,57 Millionen zu. Seit dem Amtsantritt von Präsident François Hollande im Mai 2012 hat sich die Arbeitslosenzahl damit um mehr als eine halbe Million erhöht. Die Regierung stützt den Arbeitsmarkt mit Milliardenprojekten vor allem für Jugendliche und ältere Arbeitnehmer.