Futter für die Zinstauben in der Fed

US-Verbrauchervertrauen und Auftragseingang enttäuschen

Futter für die Zinstauben in der Fed

det Washington – Größtenteils enttäuschende Konjunkturdaten könnten Inflationstauben in den Reihen der US-Notenbank in ihrem Vorhaben bestärken, noch bis 2016 am Nullzins festzuhalten. Während das produzierende Gewerbe unter den Folgen des starken Dollar leidet, hat der Optimismus unter Verbrauchern deutlich nachgelassen. Für einen Lichtblick sorgt lediglich der Häusermarkt, wo die Preise erneut leicht zulegten.Durchaus überraschend fiel der Index des Verbrauchervertrauens des Forschungsinstituts Conference Board im laufenden Monat von 102,6 auf nur 97,6 Punkte. Erwartet hatten Bankvolkswirte dagegen einen Wert von mindestens 103 Zählern. Nach Darstellung von Lynn Franco, Ökonomin beim Conference Board, “schätzen Konsumenten die gegenwärtige konjunkturelle Situation, insbesondere die Lage am Arbeitsmarkt, weniger positiv ein und rechnen auch kurzfristig mit keiner nachhaltigen Besserung oder stärkerem Wachstum”. Analysten glauben, dass der nachlassende Optimismus negativ auf die Verbraucherausgaben durchschlagen könnte, die in den USA fast 70 % des Bruttoinlandsprodukts ausmachen.Auch blieben die Auftragseingänge für langlebige Güter deutlich hinter den Erwartungen zurück. Wie das US-Handelsministerium berichtete, sanken die Bestellungen im September gegenüber dem Vormonat um 1,2 % und gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres um 3,0 %. Ohne Berücksichtigung der schwankungsanfälligen Transportkomponente gingen die Aufträge im Monatsvergleich um 0,4 % und im Jahresvergleich um 5,3 % zurück.Als wichtigster Grund wird der wechselkursbedingte Einbruch bei den Exporten genannt. Der Bericht bestätigt insgesamt die andauernde Schwäche im verarbeitenden Gewerbe, wo in vier der vergangenen fünf Monate die Produktion zurückgegangen ist. Leicht rückläufig ist auch der Markit-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor. Nachdem im September 55,6 Punkte gemessen wurden, ergab die erste Lesung für den laufenden Monat einen Wert von 54,4 Zählern. Werte oberhalb von 50 Punkten weisen auf Expansion hin. Häusermarkt im AufwindVerhaltener Optimismus kommt dagegen am Immobilienmarkt auf. Wie aus dem S & P/Case-Shiller-Häuserpreisindex für August hervorgeht, verteuerten sich Eigenheime in den 20 wichtigsten Ballungszentren um 0,1 % und im Jahresvergleich um 5,1 %. Während zuletzt ein Dutzend Großstädte einen Rückgang verzeichnet hatten, wies in der jüngsten Berichtsperiode nur in fünf Ballungszentren die Preisentwicklung negative Vorzeichen auf. Laut David Blitzer, dem Leiter der monatlichen Studie, zeigten die meisten Städte eine robuste Jahresrate von 4 bis 5 %. Andere Daten, etwa der Anstieg der Baubeginne und der wachsende Optimismus unter Baufirmen, signalisierten eine fortgesetzte Erholung.