Einkaufsmanagerdaten

Gedrückte Stimmung in Chinas Industriesektor

Der Caixin Einkaufsmanagerindex für Chinas Industrie zeigt weiter nach unten. Die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe ist auf ähnlich schwachem Niveau wie zu Jahresbeginn.

Gedrückte Stimmung in Chinas Industriesektor

Gedrückte Stimmung in Chinas Industrie

Caixin-Einkaufsmanagerindex unter der Expansionsschwelle – Schwache Exportaufträge

nh Schanghai

Chinas nachlassende Konjunkturkräfte werden von einer neuen Einkaufsmanagererhebung im Privatsektor unterstrichen. Der am Dienstag veröffentlichte Caixin China Manufacturing Purchasing Managers Index (PMI) hat sich im Juli deutlich von 50,5 auf 49,2 Punkte verringert. Der vor allem die Entwicklung bei kleineren und mittleren Industrieunternehmen abbildende Caixin Index geht damit erstmals seit April wieder unter die Expansionsschwelle bei 50 Punkten und liegt nun gar auf dem niedrigsten Niveau seit Januar.

Bereits am Montag hatte der offizielle PMI des Pekinger Statistikbüros die mäßige Stimmungslage im verarbeitenden Gewerbe angezeigt. Der stärker auf große Staatsunternehmen abhebende amtliche Index hatte sich zwar geringfügig von 49 auf 49,3 Punkte verbessert, dümpelt aber bereits den vierten Monat in Folge im Schrumpfungsterritorium.

Chinas Konjunktur hatte sich nach der kompletten Abschaffung von Corona-Restriktionen zu Jahresbeginn in den Folgemonaten zwar zunächst kräftig erholt, um dann aber entgegen den Erwartungen bereits im Frühjahr wieder an Schwung einzubüßen. Während das verarbeitende Gewerbe im bisherigen Jahresverlauf durchweg nicht an die vor der Pandemie gewohnte Wachstumsdynamik anknüpfen konnte, sah man im Dienstleistungssektor zwar eine anfangs kräftige Aufholbewegung, jedoch keineswegs den Übergang zu einem nachhaltigen konsumgeleiteten Aufschwung, den man sich an den Märkten erhofft hatte.

Erzeugerpreise belasten

Als Bremse für das verarbeitende Gewerbe erweist sich neben der allgemein schwachen Binnennachfrage auch eine starke Deflation der Erzeugerpreise. In der ersten Jahreshälfte fielen die chinesischen Industriegewinne nicht zuletzt wegen der schwachen Preisdurchsetzungsmöglichkeiten um fast 17% gegenüber der Vorjahresperiode zurück. Darüber hinaus machen sich Schleifspuren in der Exportwirtschaft bemerkbar, die von einer eingetrübten globalen Nachfrage mit stark schrumpfendem Außenhandel zwischen China und den USA herrühren. Bei der jüngsten Caixin-Erhebung beispielsweise ist der Unterindex für neue Exportaufträge weiter zurückgegangen und liegt auf dem niedrigsten Niveau seit September.  

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