Gefahren für Gasversorgung in diesem Winter gering
Bundesnetzagentur erwartet im Winter sichere Gasversorgung
ahe Berlin
Die Bundesnetzagentur schätzt die Gefahr einer angespannten Gasversorgung in diesem Winter als gering ein – sollte es bei normal kalten Temperaturen bleiben und Russland nicht auch noch seine Gaslieferungen nach Südosteuropa einstellen. "Die Versorgungssituation hat sich gegenüber dem vergangenen Winter wesentlich verbessert", teilte die Bonner Behörde als Ergebnis verschiedener Modellrechnungen mit. Begründet wird die optimistische Sicht mit den Füllständen der Gasspeicher, die derzeit bei 99,65% liegen. Einen wesentlichen Einfluss auf das Wiederbefüllen der Speicher in diesem Jahr hatten demnach die Einsparungen im letzten Winter von rund 20%. Außerdem hätten sich die Einspeisemöglichkeiten bei Flüssiggas über LNG-Anlagen erweitert, und die gekappten Lieferungen aus Russland könnten durch Importe aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien kompensiert werden.
Für eine vollständige Entwarnung ist es nach Ansicht von Netzagentur-Präsident Klaus Müller zu Beginn der jetzigen Heizperiode aber noch zu früh. Er verwies auf einen höheren Gasverbrauch bei einem sehr kalten Winter und einen möglichen Stopp russischer Gaslieferungen etwa über die Ukraine-Pipelines. Deutschland müsse in dem Fall südosteuropäische Länder in einer Mangellage mitversorgen. Um den verbleibenden Risiken Rechnung zu tragen, empfiehlt die Bundesnetzagentur auch weiterhin, Gas sparsam zu verbrauchen. Es gelte zudem nach wie vor das europäische Einsparziel von 15%, auf das sich die EU-Mitgliedstaaten im Sommer 2022 verständigt hätten, erklärte die Regulierungsbehörde.