Geldpolitik der EZB am Limit
Bloomberg Wien – Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ist womöglich am Ende ihrer Wirksamkeit angelangt, sagt Ratsmitglied Robert Holzmann. Es seien nun fiskalpolitische Anreize gefragt. “Die Geldpolitik scheint ihre Grenzen erreicht zu haben”, sagte der österreichische Zentralbankgouverneur Bloomberg TV. Wenn die Zinsen weiter gesenkt werden, dürfte sich dies nicht positiv auf die Produktion oder die Inflation auswirken, fügte er hinzu. “Aus diesem Grund muss die Finanzpolitik übernehmen.” Mit seinen Äußerungen schließt er sich mehrfachen Aufforderungen des früheren EZB-Präsidenten Mario Draghi an, die Regierungen des Euroraums sollten die Staatsausgaben erhöhen. Auch dessen Nachfolgerin Christine Lagarde hat dies seitdem erneut unterstrichen. Laut Holzmann wären beispielsweise Investitionen in künstliche Intelligenz und Informationstechnologie erforderlich.Auch andere Risiken – von einem No-Deal-Brexit bis hin zu einem Handelskrieg zwischen den USA und China – belasten die Dynamik. “Da Europa sowohl mit den USA als auch mit China eng verbunden ist, wird ein Handelskrieg natürlich die Aussichten für unser Wirtschaftswachstum für die nächsten Jahre dämpfen.”