Gemischte Signale aus der US-Wirtschaft
Gemischte Signale
aus der US-Wirtschaft
Zahl der offenen Stellen sinkt – Aufträge wieder robuster
lz Frankfurt
Die Zahl der offenen Stellen in den USA ist im Juli auf den niedrigsten Stand seit Januar 2021 gefallen. Sie sank von 7,91 Millionen im Vormonat auf 7,67 Millionen Stellen, wie das US-Arbeitsministerium im sogenannten Jolts-Bericht mitteilte. Volkswirte hatten hingegen im Schnitt mit 8,1 Millionen gerechnet. Die Daten deuten auf eine Abkühlung am US-Arbeitsmarkt hin. Ein schwächerer Arbeitsmarkt könnte den Lohndruck mindern und so der US-Notenbank den Kampf gegen die Inflation erleichtern. Der monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung wird am Freitag veröffentlicht.
Demgegenüber signalisieren neue Orderdaten wieder etwas mehr Aktivitäten: Die Aufträge für langlebige Güter sind im Juli unerwartet stark gestiegen. Im Monatsvergleich legten sie um 9,9% zu, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Volkswirte hatten hingegen im Schnitt nur einen Zuwachs um 5,0% erwartet, nachdem die Aufträge im Juni deutlich um knapp 7% gefallen waren. Ohne Transportgüter zeigte sich indes ein völlig anderes Bild: In dieser Betrachtung gingen die Aufträge im Juli um 0,2% zurück. Die Aufträge für Investitionsgüter abseits des Militär- und Luftfahrtbereichs schrumpften ebenfalls leicht. Die Zahl gilt als Indikator für die Investitionsneigung der Unternehmen
Frische Impulse könnte die von vielen Experten für September erwartete Zinswende liefern. Die Fed beließ den Leitzins zuletzt zwar in der Spanne von 5,0 bis 5,25%, öffnete aber zugleich die Tür für eine Senkung. Niedrigere Zinsen machen Kredite billiger. Jüngste Äußerungen von US-Notenbanker Raphael Bostic stützen diese Sichtweise. „Wir dürfen nicht zu lange eine restriktive Politik verfolgen“, schreibt er. Am Finanzmarkt wird die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte auf 51% taxiert. Die Chance für einen Schritt um 0,50 Prozentpunkte sehen Fachleute inzwischen sogar bei 49% – deutlich mehr als zuletzt.