wü Paris – Der französische Gerichtshof der Republik hat die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, schuldig gesprochen, während ihrer Amtszeit als Finanz- und Wirtschaftsministerin im Zusammenhang mit dem umstrittenen Schiedsspruch in der sogenannten Adidas-Affäre fahrlässig gehandelt zu haben. Ihr wird zur Last gelegt, dass sie keinen Einspruch gegen den Schiedsspruch eingelegt hatte. Die 15 Richter, darunter zwölf Parlamentsabgeordnete, setzten sich damit über die Empfehlung der Staatsanwaltschaft hinweg, die für Freispruch plädiert hatte. Sie sahen jedoch von einer Strafe für Lagarde ab. Dies begründeten sie mit der “Persönlichkeit” der 60-Jährigen, ihrem internationalen Ansehen und der Tatsache, dass sie 2007/2008 mit der internationalen Finanzkrise zu kämpfen hatte. Das Exekutivdirektorium des IWF wird einem Sprecher zufolge bald über den Ausgang des Prozesses beraten. Frankreichs Finanzminister Michel Sapin sprach Lagarde im Namen der Regierung das Vertrauen aus, ihre Verantwortung beim IWF weiterhin übernehmen zu können.—– Personen Seite 12