Geschäftsklima der Mittelständler im Sturzflug
Miese Laune bei Kleinunternehmen
ba Frankfurt
Die Laune der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland ist im Juni regelrecht eingebrochen. Das entsprechende KfW-Ifo-Mittelstandsbarometer gab um 5,4 Zähler auf −11,8 Punkte nach. Der Rückgang zum Vormonat war laut KfW fast so stark wie unmittelbar nach dem Gaslieferstopp im vergangenen September. Ursächlich war vor allem die schlechtere Beurteilung der Geschäftserwartungen. Das entsprechende Barometer sank um 7,3 auf −21,7 Saldenpunkte. Aber auch das Lagebarometer gab nach, und zwar um 3,2 auf −1,1 Zähler. Die Stimmungseintrübung war dabei breit basiert, am stärksten ausgeprägt aber im Einzelhandel und im verarbeitenden Gewerbe.
Die Entwicklung füge sich ein in die Reihe der enttäuschenden Konjunkturdaten, kommentierte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib: „Der kurzzeitige Konjunkturoptimismus vom Frühjahr ist verflogen, stattdessen befindet sich die deutsche Wirtschaft gerade in einer Art Schwebezustand.“ Gute Nachrichten gebe es aber mit Blick auf die künftige Inflationsentwicklung, denn der seit neun Monaten anhaltende Rückgang der Absatzpreiserwartungen setze sich ungebremst fort, so KfW und Ifo.
Die Beschäftigungserwartungen hätten sich inzwischen ebenfalls wieder praktisch vollständig normalisiert, was für einen perspektivisch wieder abnehmenden Lohndruck auf die Inflation spreche, heißt es bei der KfW weiter.