Gespräche zwischen USA und China gehen in die heiße Phase

Xi stößt zu Verhandlungen - Fristverlängerung?

Gespräche zwischen USA und China gehen in die heiße Phase

sp New York – Die Verhandlungen zwischen den USA und China im Handelskonflikt der beiden größten Volkswirtschaften gehen in die entscheidende Phase. Heute wird der chinesische Präsident Xi Jinping bei den Gesprächen in Peking erwartet. Das erklärte Larry Kudlow, einer der wichtigsten Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, am Donnerstag im US-Nachrichtensender Fox News. Bisher haben sich die ranghöchsten Repräsentanten beider Staaten nicht an den Verhandlungen beteiligt. Trump und Xi wollen sich im Falle einer Lösung des Konfliktes zu einem späteren Zeitpunkt treffen, um ein Handelsabkommen zu unterzeichnen.Die Verhandler haben noch bis Ende Februar Zeit, eine Übereinkunft zu treffen, bevor Anfang März eine Eskalation des Konflikts mit neuen Zöllen auf US-Importe aus China mit einem Volumen von mehr als 200 Mrd. Dollar droht. Laut Agenturberichten vom Donnerstag denkt der US-Präsident allerdings bereits über eine Ausweitung der Frist um 60 Tage nach. Das berichtete Bloomberg unter Berufung auf Insider. Bereits am Dienstag hatte Trump erklärt, dass eine Verschiebung der Frist denkbar sei, sollte man einer Einigung nahe kommen. Das sei aber nicht seine bevorzugte Lösung. “Die Stimmung in Peking ist gut”, gab Trumps Wirtschaftsberater Kudlow am Donnerstag zu Protokoll. Gemäß seinen Aussagen in Fox News ist derzeit nicht geplant, den Stichtag für die Erhöhung der Zölle auf chinesische Importe am 1. März zu verschieben, um mehr Zeit für die Gespräche zu gewinnen: “Bislang ist eine derartige Entscheidung nicht getroffen worden.” Trump hatte bereits am Mittwoch ebenfalls erklärt, dass die Gespräche gut liefen. US-Medien berichteten am Donnerstag unter Berufung auf Insider allerdings, dass es bei den seit Beginn der Woche andauernden Gesprächen bisher nur wenige Fortschritte gegeben habe. Hinter verschlossenen Türen habe die chinesische Seite noch keine ausreichende Bereitschaft zu den von den USA gewünschten strukturellen Reformen gezeigt, berichtete Bloomberg. Die Agentur berief sich auf drei namentlich nicht genannte Quellen, die mit der Sache vertraut seien.Nach Vorbereitungsgesprächen von Delegationen beider Länder in den vergangenen Tagen hatten am Donnerstag erstmals der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin sowie der chinesische Vize-Premierminister Liu He an den Verhandlungen teilgenommen. Die Gespräche auf hoher Ebene sind auf zwei Tage angesetzt. Chinesischer Export stark Zur guten Stimmung in Peking beitragen dürften die chinesischen Exporteure, die im Januar überraschend in die Wachstumsspur zurückgefunden haben und damit Sorgen vor einem weltweiten Abschwung etwas dämpfen konnten. Die Ausfuhren stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,1 %, wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Regierungsdaten hervorgeht. Von Reuters befragte Ökonomen hatten angesichts des Handelsstreits mit den USA und der globalen Konjunkturschwäche mit einem Rückgang von 3,2 % gerechnet, nachdem es im Dezember ein Minus von 4,4 % gegeben hatte.Trotz dieses Hoffnungsschimmers will Chinas Führung die Finanzierungsbedingungen heimischer Firmen verbessern. Durch eine Reihe von Schritten soll es ihnen leichter gemacht werden, sich Finanzmittel zu beschaffen und Anleihen auszugeben, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Die Regierung wolle außerdem Finanzinstitute anregen, ihre Investments in Schuldentitel der Unternehmen zu erhöhen.