Tarifverhandlungen

Gewerkschaften setzen auf Einkommens­sicherung

Auf den öffentlichen Dienst beim Bund und bei den Kommunen kommen 2023 harte Tarifverhandlungen zu. Die Gewerkschaften Verdi und DBB Tarifunion forderten am Dienstag eine Lohnerhöhung um 10,5% für die etwa 2,5 Millionen Beschäftigten, mindestens...

Gewerkschaften setzen auf Einkommens­sicherung

Reuters Berlin

Auf den öffentlichen Dienst beim Bund und bei den Kommunen kommen 2023 harte Tarifverhandlungen zu. Die Gewerkschaften Verdi und DBB Tarifunion forderten am Dienstag eine Lohnerhöhung um 10,5% für die etwa 2,5 Millionen Beschäftigten, mindestens aber 500 Euro monatlich mehr. „Es geht um die Sicherung der Realeinkommen“, sagte Verdi-Chef Frank Werneke mit Blick auf die hohe Inflation. Die Beschäftigten hätten zwei Jahre Reallohnverlust hinter sich. „Deshalb ist unsere Forderung absolut realistisch.“ Es gehe um „Menschen, die dieses Land am Laufen halten und jetzt in voller Wucht von der Preisentwicklung betroffen sind“. Der Chef des Deutschen Beamtenbundes (DBB), Ulrich Silberbach, warnte Bund und Kommunen davor, nun den „Sparhammer“ hervorzuholen. Die Beschäftigten seien bereit, für die Forderung zu kämpfen. Sie könnten es nicht mehr ertragen, „immer nur als Zahlmeister herzuhalten“, sagte Silberbach.

„Wir wollen im Rahmen eines Mindestbetrages von monatlich 500 Euro für alle Beschäftigten die Einkommen sichern“, unterstrich Werneke. „Das steht im Zentrum der dann beginnenden Rückrunde. Wir verbinden das mit einer Forderung nach einer linearen Erhöhung um 10,5%.“ Vorgesehen sei eine Laufzeit des Tarifvertrages von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Das Ergebnis soll später auf Beamte bei Bund und Kommunen übertragen werden.

Die Mehrkosten für einen Ab­schluss in Höhe der Gewerkschaftsforderung dürften nach deren Angaben bei über 10 Mrd. Euro liegen. Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst bei Bund und Kommunen läuft Ende des Jahres aus. Für Januar, Februar und Ende März 2023 sind bereits drei Verhandlungsrunden vereinbart.