Giegold in Feierlaune
Offenbar hatte Sven Giegold ein rauschendes Fest zur offiziellen Eröffnung des EZB-Neubaus am 18. März erwartet und auf eine Einladung spekuliert, weil er jetzt den für ihn wohl zu kleinen Rahmen als “peinliches Dinner for One” kritisiert. Schließlich ist er ja wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der Grünen im Europaparlament und damit schon aus seinem Selbstverständnis heraus erster Kommentator der Geldpolitik. Doch nun macht ihm die EZB einen Strich durch die Planungen für eine Dienstreise. Denn es gibt nur eine “kurze Zeremonie” in kleinem Kreis, wie die EZB mitteilt. Man halte dieses Format auch für angemessen in einer Zeit, da für die Notenbank im Mittelpunkt stehe, ihr Mandat zu erfüllen und nicht Feiern zu veranstalten. Sicherlich hätte sich Giegold auch im Falle eines größeren Festakts wegen der in Krisenzeiten deplatzierten Festivitäten moralisch aufgeplustert. Womöglich steckt hinter dem kleinen Format letztlich die Furcht der EZB vor Gewalttätigkeiten bei den zugleich geplanten Blockupy-Protesten. Und offenbar wäre selbst Giegold lieber auf der EZB-Seite des Zauns gestanden.lz