Goldene EU-Visa
Der EU wird ja gerne eine Tendenz zur Abschottung nachgesagt. Doch wer über genügend Kleingeld verfügt, den sollte dies nicht weiter fürchten: Er bezahlt einfach für den Eintritt in die Union. Einer neuen Studie von Transparency International zufolge habe die EU-Staaten in den letzten zehn Jahren mindestens 6 000 Staatsbürgerschaften und fast 100 000 Aufenthaltsgenehmigungen verkauft. Diese goldenen Visa wurden im Gegenzug zu Investitionen in die inländische Wirtschaft oder manchmal auch nur in ein Eigenheim vergeben. Spanien, Ungarn, Lettland, Portugal und Großbritannien waren besonders aktiv, aber auch Griechenland, Zypern und Malta. Und es lohnte sich ja auch: Der Studie zufolge haben die Visa-Programme in den letzten zehn Jahren 25 Mrd. Euro ausländische Direktinvestitionen generiert. Kritiker verweisen allerdings zu Recht darauf, dass die Investitionen in einigen Ländern in direktem Zusammenhang mit Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung stehen. Es gibt ohnehin keinerlei EU-Mindeststandards für diese Programme. Es wird Zeit, dass Brüssel hier aktiv wird. ahe