det – Neuer US-Botschafter in Berlin wird der PR-Experte und frühere US-Sprecher bei den Vereinten Nationen Richard Grenell. Der 51-Jährige ist ein glühender Anhänger von US-Präsident Donald Trump. Bereits in der frühen Phase des Wahlkampfs unterstützte Grenell einige von Trumps umstrittensten Positionen – etwa die Forderung nach einer Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran und das geplante Einreiseverbot für Menschen aus vorwiegend muslimischen Ländern.Der Politikwissenschaftler war von 2001 bis 2008, als die Kriege in Afghanistan und Irak sowie der Umgang mit Irans Nuklearprogramm die Sicherheitspolitik beherrschten, Kommunikationschef von vier US-Botschaftern bei den Vereinten Nationen. Danach gründete er eine PR-Firma und war Kommentator beim konservativen Fernsehsender Fox News. Gemeinsam hat der Republikaner mit dem Präsidenten aber neben umstrittenen politischen Ansichten auch die Twitter-Vorliebe. Demokraten meinen, dass sich Grenell schon allein wegen seiner abschätzigen Tweets über Frauen für den Botschafterposten disqualifiziert habe. Umso ironischer ist, dass er auch als US-Botschafter bei der Nato und später den Vereinten Nationen im Gespräch war, beide Ämter aber an Frauen gingen. Problematisch sei zudem, heißt es, dass Grenell wie auch Trump Versuche des Kreml, die US-Wahlen zu manipulieren, herunterspielt. Als Topdiplomat in Deutschland, das eine zentrale Rolle bei der Eindämmung russischer Cyberattacken spielt, sei er entsprechend fehl am Platz.