WERTBERICHTIGT

Griechenland in Pirmasens

Börsen-Zeitung, 10.7.2019 Über die enge griechische Haushaltslage wird nach dem Regierungswechsel in dem ehemaligen Krisenland wieder viel gesprochen. Aber griechische Verhältnisse gibt es auch hierzulande: in Pirmasens, Oberhausen, Solingen, Essen,...

Griechenland in Pirmasens

Über die enge griechische Haushaltslage wird nach dem Regierungswechsel in dem ehemaligen Krisenland wieder viel gesprochen. Aber griechische Verhältnisse gibt es auch hierzulande: in Pirmasens, Oberhausen, Solingen, Essen, Kaiserslautern oder Mainz. All diese Städte haben gemeinsam, dass sie tief in den Miesen sind: mit Kassenkrediten, vergleichbar mit dem Dispokredit von Privatpersonen. Ist der, sagen wir, mit dem Fünffachen des Monatsgehalts ausgeschöpft, stehen die Chancen auf baldige Entschuldung und wieder normale Lebensverhältnisse schlecht. So geht es auch den betroffenen Städten. Sie leben von der Hand in den Mund, haben hohe Sozialausgaben zu stemmen und sparen, wo sie können. Etwa bei Freizeiteinrichtungen oder der Förderung des lokalen Vereins- und Kulturlebens. Dazu müssen sie hohe Gewerbe- und Grundsteuern erheben, was Firmen und Bürger vergrätzt. Dass es so nicht weitergehen kann, hat jetzt offenbar auch die Bundesregierung erkannt und will sich heute im Kabinett mit dem Thema beschäftigen. Ein längst überfälliger Schritt. arp