Griechenland muss sich gedulden

Regierung hofft auf glatten Ausstieg aus Programm

Griechenland muss sich gedulden

fed Brüssel – Griechenland wird voraussichtlich erst kurz vor Ablauf des aktuellen Hilfsprogramms seiner EU-Partner Gewissheit haben, wie es nächstes Jahr finanziell weitergeht. EU-Diplomaten machen deutlich, dass es noch keine Bereitschaft zu Verhandlungen über die Zukunft mit Griechenland gebe, solange wesentliche Eckzahlen geprüft werden müssten. Das gelte zum einen für die Umsetzung des Haushalts 2014 und die Budgetentwürfe 2015, die gerade erst unter die Lupe genommen werden. Das gelte zum anderen mit Blick auf den Bankenstresstest. Denn erst nach Abschluss der Prüfungen seitens der Europäischen Zentralbank lasse sich die Liquiditätslage Griechenlands zu Jahresende realistisch prognostizieren. Noch sind einige Mrd. Euro ungenutzt, die für die Kapitalisierung Griechenlands vorgesehen sind. Diese Summen könnten allerdings, wenn sie nicht für die Stärkung der Kapitalbasis der Kreditinstitute gebraucht würden, für Haushaltszwecke umgewidmet werden. Andererseits ist aber auch vorstellbar, dass im Zuge der Bankprüfungen ein zusätzlicher Finanzbedarf der Banken festgestellt wird, der dann wahrscheinlich weitere Hilfskredite nötig machen würde.Nach Darstellung von EU-Diplomaten ist Griechenland zuversichtlich, ohne weitere Unterstützung der Euro-Partner auszukommen. “Was wir hören, ist, dass die griechische Regierung einen glatten Ausstieg aus dem Hilfsprogramm anstrebt”, verlautet in Brüssel. Die letzten Kredite des laufenden Euro-Programms sollen in den nächsten Wochen fließen – derzeit überprüft eine Mission in Athen, ob die Voraussetzungen erfüllt sind. Vom Internationalen Währungsfonds erhält Hellas noch Darlehen bis Anfang 2016.