Griechische Pein
Archimedes, Thales, Euklid, Pythagoras – die Liste genialer Mathematiker aus Griechenland ist lang. Andreas Georgiou hätte eigentlich auch einen Platz darauf verdient. Schließlich ist es dem Ex-Chef des griechischen Statistikamts gelungen, die wahren Defizite und Schuldenstände des Landes zu errechnen, obwohl ihn Behörden und Regierung daran zu hindern suchten – um im klassischen Bild zu bleiben: eine echte Herkulesaufgabe. Dass nun gerade der, dem es gelang, dem Statistikschwindel 2010 ein Ende zu bereiten, wegen angeblicher Verletzung von Amtspflichten eine Haftstrafe auf Bewährung aufgebrummt bekommt, klingt nach billiger Komödie. Ist aber eine Tragödie – und zwar leider ohne Katharsis. Denn sie lässt selbst Optimisten zweifeln, dass Griechenlands Pein jemals enden wird. Schließlich scheint das Land auch nach acht Jahren am Tropf internationaler Kapitalgeber, ständiger Fast-Pleiten und dem steten Versprechen finanzpolitischer Besserung immer noch in den gleichen Lebenslügen festzustecken wie vor dem Amtsantritt Georgious.fed