Griechische Wirtschaft verliert an Tempo
Reuters Athen – Die griechische Wirtschaft hat im Frühjahr deutlich an Fahrt eingebüßt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) zog zwar von April bis Juni um 0,2 % an und damit das sechste Mal in Folge, wie das nationale Statistikamt am Montag bekannt gab. Zu Jahresanfang hatte die Wirtschaft allerdings noch um 0,9 % zugelegt und dabei auch von steigenden Exporten profitiert.Im Frühjahr nun bremste der Außenhandel. Denn die Exporte von Waren und Dienstleistungen kletterten mit 3,9 % zum Vorquartal langsamer als die Importe mit 4,8 %. Für Impulse hingegen sorgte der private Konsum, der um 0,6 % stieg. Die Bruttoanlageinvestitionen stagnierten derweil, wie aus den saisonbereinigten Daten hervorgeht.Im August hatte das hoch verschuldete Land den Rettungsschirm seiner Euro-Partner nach vielen Jahren verlassen. Der frühere Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem wertete die Sparauflagen bei der Rettung Griechenlands nachträglich als überzogen. Nach dem Auslaufen der Rettungsprogramme will Ministerpräsident Alexis Tsipras sein Land nun mit einem Wachstumsplan in einen nachhaltigen Aufschwung steuern. Die EU-Kommission traut der griechischen Wirtschaft für 2018 ein Plus von rund 1,9 % zu. Dies wäre fast so viel, wie die Brüsseler Behörde mit 2,1 % für den gesamten Euroraum anpeilt.