Großbritannien auf dem Weg in erneute Rezession
hip London – In Großbritannien haben sich die Anzeichen dafür gemehrt, dass das Land in die erste “Double Dip”-Rezession seit den 1970er Jahren rutscht. Dabei handelt es sich um eine erneute Schrumpfung der Wirtschaft, nachdem ein oder zwei positive Quartale auf einen Abschwung folgten. Schatzkanzler Rishi Sunak kündigte unterdessen vor konservativen Abgeordneten an, das Land von der Idee entwöhnen zu wollen, dass das Geld auf Bäumen wächst, wie einer der Gesprächsteilnehmer der “Financial Times” berichtete. “Wenn unsere Wirtschaft anfängt, sich zu erholen, sollten wir danach streben, die öffentlichen Finanzen wieder auf eine nachhaltigere Grundlage zu stellen”, wird Sunak vom Massenblatt “The Sun” zitiert. Angeblich plant er eine Erhöhung der Körperschaftsteuer von 19 % auf 23 %.Die öffentliche Neuverschuldung hatte im Dezember 34,1 Mrd. Pfund erreicht. Volkswirte hatten lediglich 32,0 Mrd. Pfund auf der Rechnung. Damit hat die Regierung in den ersten neun Monaten des laufenden Fiskaljahres insgesamt 270,8 Mrd. Pfund aufgenommen – fast fünf Mal so viel wie im gesamten Fiskaljahr 2019/20. Die öffentliche Verschuldung entsprach 99,4 % des Bruttoinlandsprodukts. Solche Werte wurden zuletzt in den frühen 1960er Jahren erreicht. Die Einnahmen aus der Umsatzsteuer schrumpften in den ersten neun Monaten um 12,6 %, die aus der Kraftstoffsteuer um 23,4 %.Der Einzelhandelsumsatz stieg im Dezember um lediglich 0,3 %, nachdem er im November um 4,1 % gefallen war. Volkswirte hatten dagegen eine Erholung von 1,3 % angesetzt. Der vom Marktforscher GfLK erhobene Index für das Verbrauchervertrauen gab im Januar von – 26 auf – 28 nach. Am Markt war mit einem Wert von – 30 gerechnet worden. Belastend wirkte dabei vor allem eine negativere Sicht der vergangenen Monate.