Britische Dienstleister werden zuversichtlicher
Britische Dienstleister
werden zuversichtlicher
Einzelhandelsumsatz wächst weniger stark als ein Jahr zuvor
hip London
Die britischen Dienstleister sind im November wieder etwas optimistischer geworden, was die Geschäftsentwicklung angeht. "Nach drei Monaten der kontinuierlichen Schrumpfung beginnt die Dienstleistungsbranche Lebenszeichen von sich zu geben", sagte John Glen, Chefvolkswirt des Chartered Institute of Procurement & Supply (CIPS). Der von S&P Global und CIPS erhobene Einkaufsmanagerindex stieg von 49,5 auf 50,9 Punkte und damit über den Schwellenwert von 50, dessen Überschreiten auf eine wirtschaftliche Expansion hindeutet. Das Ergebnis einer Blitzumfrage am Monatsanfang hatte lediglich bei 50,5 Punkten gelegen.
Mangelnde Ausgabebereitschaft
Fast die Hälfte aller befragten Firmen gehen optimistisch ins neue Jahr und planen eine Ausweitung ihrer geschäftlichen Aktivitäten. Die Beschäftigtenzahlen wachsen wieder. Dahinter stecken langfristige Expansionspläne und die Hoffnung auf eine Verbesserung der Nachfragebedingungen. Allerdings verwiesen Umfrageteilnehmer auf eine mangelnde Ausgabebereitschaft der Kunden. Das schwache Verbrauchervertrauen und das eingetrübte Geschäftsklima hätten die Verkaufschancen begrenzt. Zudem wurde über steigende Input-Kosten geklagt, insbesondere aufgrund von Lohnerhöhungen.
Haushalte halten ihr Geld zusammen
Der Einzelhandelsumsatz stieg im November um 2,7%, wie das British Retail Consortium und KPMG mitteilten. Ein Jahr zuvor hatte das Wachstum noch bei 4,2% gelegen. "Black Friday hat dieses Jahr früher angefangen, weil viele Einzelhändler versuchten, dem Umsatz den dringend benötigten Schub zu verschaffen", sagte die Einzelhandelsverbandschefin Helen Dickinson. "Das hatte anfangs zwar den gewünschten Effekt, doch blieb der Schwung nicht den Monat über erhalten, weil sich viele Haushalte bei den Ausgaben für Weihnachten zurückhielten." Kosmetika und Gesundheitsprodukte hätten stärkeres Wachstum gezeigt, aber insgesamt hätten sich die Non-Food-Umsätze schwächer entwickelt als im November 2022.
Abstand verringert sich
Wie Daten des Kreditkartenanbieters Barclaycard zeigen, blieb das Ausgabenwachstum auch im November hinter der Teuerungsrate des Vormonats zurück. Doch verringerte sich der Abstand von 3,7 auf 1,8 Prozentpunkte. So klein war er zuletzt im Januar 2023. Alles in allem stiegen die Ausgaben um 2,9%. Im November 2023 hatten sie um 3,9% zugelegt. Niedrigere Kraftstoffpreise sorgten dafür, dass weniger für lebensnotwendige Güter ausgegeben werden musste. Black Friday trug zum Anstieg der Ausgaben für nicht lebensnotwendige Güter bei.
Erste Niederlage
Unterdessen erlitt Premier Rishi Sunak seine erste Niederlage im Unterhaus. Es ging dabei um die beschleunigte Entschädigung von Menschen, die zwischen 1970 und 1991 durch Blutprodukte mit HIV und Hepatitis infiziert wurden. Einem entsprechenden Labour-Antrag stimmten 22 Mitglieder der Regierungspartei zu.