Britisches Geschäftsklima taut auf

Britische Industrie bewertet Standort optimistischer

Die heimische Industrie hält Großbritannien für zunehmend wettbewerbsfähig. Das ergab eine Umfrage des Verbands Make UK und PWC. Weniger als ein Fünftel der Teilnehmer hielt das Land für nicht konkurrenzfähig.

Britische Industrie bewertet Standort optimistischer

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U-Bahn-Streik in London in letzter Minute abgesagt

hip London

Aus Sicht des heimischen verarbeitenden Gewerbes hat die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Großbritannien zugenommen. In einer Umfrage des Verbands Make UK und der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC sagte mehr als die Hälfte (53%) der befragten Branchenvertreter, das Land sei ein konkurrenzfähigerer Ort für ihre Aktivitäten geworden. Vor einem Jahr war nicht einmal ein Drittel (31%) dieser Ansicht. Weniger als ein Fünftel (17%) war bei der aktuellen Umfrage der Meinung, dass das Vereinigte Königreich nicht wettbewerbsfähig sei. Eine steigende Zahl vom Umfrageteilnehmern hielt das Land für konkurrenzfähiger als seine europäischen Rivalen.

"Achterbahn der Gefühle"

Mehr als zwei Fünftel (44%) gingen davon aus, dass sich die Bedingungen für das verarbeitende Gewerbe verbessern werden. Lediglich ein Fünftel ging vom Gegenteil aus. Besonders groß war der Optimismus, was mögliche Produktivitätsverbesserungen durch den Einsatz digitaler Technologien angeht. Mehr als die Hälfte (52%) erwartet das auch von der Nutzung generativer künstlicher Intelligenz. "Die vergangenen Jahre waren für das verarbeitende Gewerbe eine Achterbahn der Gefühle", sagte Stephen Phipson, der CEO von Make UK. "Doch haben sie ihre Robustheit immer wieder mehr als bewiesen." Nun gebe es Hoffnungen, dass sich die Lage in einem insgesamt unterstützenden und stabileren politischen Umfeld verbessere. Doch das müsse "durch eine langfristige industrielle Strategie zementiert" werden.

Zusätzliche Mittel

Unterdessen wurde in London ein viertägiger U-Bahn-Streik abgewendet, der am Montagmorgen beginnen sollte. Londons Bürgermeister Sadiq Khan griff direkt ein. Er machte dabei nicht etwa vom mittlerweile verschärften Streikrecht Gebrauch. Der Labour-Politiker trieb vielmehr Geld auf, um den Forderungen der Gewerkschaft RMT (National Union of Rail, Maritime and Transport Workers) nachkommen zu können. "Wir sind darauf aufmerksam gemacht worden, dass der Bürgermeister in der Lage war, zusätzliche Mittel zur Verfügung zu stellen, damit die Verhandlungen mit der Gewerkschaft weitergehen können", sagte ein Sprecher des Nahverkehrsbetreibers Transport for London. Der Tarifkonflikt ist damit allerdings noch nicht gelöst.

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