Handelsstreit verschärft sich

Peking droht Washington harte Gegenmaßnahmen an - Anleger kaufen Bunds

Handelsstreit verschärft sich

ku/kjo Frankfurt – Der Handelsstreit zwischen den USA und China droht sich weiter zu verschärfen. Ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums sprach erstmals offiziell über die Möglichkeit eines chinesischen Lieferboykotts von Seltenen Erden gegen die USA. China werde allerdings die Nachfrage anderer Länder bedienen, hieß es. Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete zudem, dass Peking chinesische Agrarimporteure angewiesen habe, keine US-Sojabohnen mehr einzuführen. Da es in den USA derzeit ein Überangebot an Sojabohnen gibt, dürfte dieser Schritt den Farmern als wichtiger Wählerbasis Trumps schwer zu schaffen machen.Chinas Regierungszeitung “Global Times” hatte zuvor in einem international stark beachteten Artikel auf mögliche chinesische Gegenmaßnahmen hingewiesen, nämlich auf den Seltene-Erden-Boykott, die Beschränkung des Zugangs für US-Unternehmen zum großen chinesischen Markt und sogar auf die Möglichkeit umfangreicher Verkäufe von US-Treasuries durch China.Aktuell hat die Trump-Administration neue Strafzölle auf Matratzen- und Fassbierimporte aus China verhängt, wobei Letzteres auch deutsche Exporte betrifft. Die USA drohen Europa derweil harte Sanktionen gegen das europäische Vehikel Instex zur finanziellen Abwicklung von Handel mit dem Iran an.Nach Reuters-Angaben sind die iranischen Ölexporte wegen der US-Sanktionen auf 400 000 Barrel pro Tag (bpd) gesunken, gegenüber 2,5 Mill. bpd im April 2018. Dadurch steigt die Kriegsgefahr im Golf deutlich, weil der Iran im Falle des Versiegens der Exporte die Straße von Hormus schließen will.In dem durch den Handelskrieg unsicheren Umfeld steuern die Anleger die sicheren Häfen und damit die Bundesanleihen an. Die zehnjährige Bundrendite fiel auf -0,179 % und nähert sich damit ihrem Rekordtief von -0,204 % vom 6. Juli 2016. – Bericht Seite 7