wf – In seiner Amtszeit als Bundesfinanzminister hat Hans Eichel es nicht leicht gehabt. Als Sparminister 1999 hoffnungsvoll gestartet, hatte der SPD-Politiker schon bald mit den Folgen des Konjunktureinbruchs zu kämpfen. Von den hehren Plänen, den Bundeshaushalt in Ordnung zu bringen, musste er sich verabschieden. Sein Ministeramt endete 2005 mit der Niederlage von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) in der Bundestagswahl.Dabei hatte die Entscheidung für Eichel als Finanzminister große Erleichterung in der Finanzwelt ausgelöst, nachdem Oskar Lafontaine (damals SPD) in seinem kurzen Gastspiel als Bundesfinanzminister im Kabinett Schröder die internationale Finanzwelt mit den Plänen zu einer Weltwährungsreform in Unruhe versetzt hatte. Eichel galt als verlässlicher Politiker nach seiner Zeit als Ministerpräsident von Hessen (1991 bis 1999) und Oberbürgermeister von Kassel (1975 bis 1991).Auch heute noch meldet er sich öffentlich zu Wort, etwa zum bundesstaatlichen Finanzausgleich. Erst in diesen Tagen verlangte er eine CO2-Besteuerung. Steuern und Subventionen sind aus Eichels Sicht auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit auszurichten. Er ist bei der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung Sprecher des Arbeitskreises für nachhaltige Strukturpolitik. Am 24. Dezember vollendet Eichel sein 75. Lebensjahr.