Haushaltsdefizit steigt deutlich

Börsen-Zeitung, 23.7.2020 BZ Luxemburg - Das Defizit der öffentlichen Haushalte im Euroraum ist schon zu Beginn der Coronakrise deutlich gestiegen. Wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte, betrug das Verhältnis von Haushaltsdefizit zu...

Haushaltsdefizit steigt deutlich

BZ Luxemburg – Das Defizit der öffentlichen Haushalte im Euroraum ist schon zu Beginn der Coronakrise deutlich gestiegen. Wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte, betrug das Verhältnis von Haushaltsdefizit zu Wirtschaftsleistung (BIP) im ersten Quartal 2,2 %. Das ist der höchste Fehlbetrag seit dem zweiten Quartal 2015. Zum Vergleich: In den beiden Vorquartalen hatte es bei je 0,7 % gelegen. Die gesamten Ausgaben stiegen um 2,1 Punkte auf 49,2 % des BIP, die Einnahmen erhöhten sich um 0,6 Punkte auf 47,0 %. Die Schuldenquote stieg um 2,2 Punkte auf 86,3 %. Die Einnahmen sanken zwar in absoluten Zahlen. Die Wirtschaftsleistung sank aber noch stärker, so dass die Quote aus Einnahmen und BIP anstieg. Die Ausgaben erhöhten sich dagegen laut Eurostat um 16 Mrd. Euro zum Vorquartal.Die Haushaltsdefizite in den Euro-Ländern dürften in den Folgequartalen kräftig ansteigen, weil zum einen die Ausgaben zur Bewältigung der Corona-Pandemie massiv zu Buche schlagen. Zum anderen lastet die Krise auf der Wirtschaft, so dass das BIP, auf das das Defizit bezogen wird, sinkt – die EU-Kommission erwartet für 2020 ein BIP-Minus von 8,7 %.