Hellas-Troika hofft 2013 auf Privatisierungserfolge
fed Brüssel – Der aktuelle Zwischenbericht der EU-Kommission über die Lage in Griechenland fällt wieder einmal durchwachsen aus. Einerseits lobt Matthias Mors, der Leiter des EU-Teams innerhalb der Troika, eine ganze Reihe von Fortschritten im laufenden Jahr. So werde manchmal übersehen, dass Griechenland der Abbau des Defizits gelinge. Wenn man dabei noch den heftigen Einbruch der Wirtschaftskraft berücksichtige, sinke die Defizitquote sogar bemerkenswert rasch. Auch lobt Mors die Fortschritte bei den Reformen der Produkt- und Arbeitsmärkte. Der Wirtschaftsstandort sei im internationalen Vergleich zwar nach wie vor nicht sehr attraktiv. Die Weltbank habe Hellas in einer Studie jüngst allerdings bereits um zehn Plätze besser bewertet als früher. Sogar in Sachen Privatisierung gebe es positive Nachrichten. “2012 ist zwar ein Flop gewesen, aber nun ist einiges in der Pipeline und wir hoffen auf gute Fortschritte im kommenden Jahr”, betont der Troika-Vertreter.Diesem optimistischen Ausblick steht allerdings die Sorge gegenüber, dass sich 2013 erneut Risiken als real erweisen, die Mors in einer längeren Liste aufzählt. Am bedrohlichsten für die wirtschaftliche Entwicklung seien dabei Defizite in der Umsetzung bereits beschlossener Maßnahmen. Daneben gibt es nach wie vor erhebliche finanzpolitische Risiken – allein schon deshalb, weil das Anpassungsprogramm des Landes noch längst nicht durchfinanziert ist. So läuft, selbst wenn alles planmäßig funktionierte, spätestens 2016 ein neues Loch von 3,7 Mrd. Euro auf. Zudem haben die Euro-Partner jüngst Mittel, die für 2014 reserviert waren, bereits nach Athen überwiesen, damit der Schuldenrückkauf bezahlt werden konnte, der teurer als erwartet ausfiel. Auch musste deshalb auf Mittel zurückgegriffen werden, die ursprünglich als Puffer im Budget gedacht waren.