US-Konjunktur

Hoffnung am US-Arbeitsmarkt

Die Erstanträge auf Arbeitslosengeld sind in den USA auf den tiefsten Stand seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie gefallen. Gespannt warten die Märkte nun auf den Arbeitsmarktbericht für August, der weitere Signale für einen Aufschwung liefern könnte.

Hoffnung am US-Arbeitsmarkt

det Washington

In den USA haben die Erstanträge auf Arbeitslosengeld den tiefsten Stand seit dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie erreicht und lassen nun die Hoffnung aufkommen, dass die Erholung am Arbeitsmarkt weiter an Schwung gewinnen wird. Wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums meldete, fielen die Erstanträge vergangene Woche um 14000 auf 340000. Ein niedrigerer Stand war zuletzt in der zweiten Märzwoche 2020 gemessen worden. Ermutigend ist nach Darstellung von Experten insbesondere das Schrumpfen der fortdauernden Anträge, die um 160000 auf 2,75 Millionen sanken.

Notenbankchef Jerome Powell hat betont, dass die Fed weitere Fortschritte am Arbeitsmarkt sehen will, ehe sie beginnt, ihre Anleihekäufe zurückzufahren. Weitere Signale hierfür könnte der Arbeitsmarktbericht für August liefern, den das BLS am Freitag veröffentlichen wird. Erwartet wird ein Rückgang der Erwerbslosenquote auf 5,2 %. Im Juli lag diese noch bei 5,4. Nachdem die von dem Arbeitsmarktdienstleister Automatic Data Processing (ADP) veröffentlichten Zahlen zum Stellenwachstum enttäuscht hatten, herrscht allerdings Unsicherheit über die Zahl der Neueinstellungen. Auf einen anhaltend hoch bleibenden Inflationsdruck deutet auch der Anstieg der Löhne und Gehälter hin. Laut BLS stieg die Jahresrate ohne Berücksichtigung des Agrarsektors im zweiten Quartal um 3,4%. Die Produktivität in der US-Wirtschaft stieg um 2,1%.

Handelsdefizit schrumpft

Für eine positive Überraschung sorgte ausnahmsweise die Entwicklung im Außenhandel. Laut Handelsministerium schrumpfte das Defizit im Handel mit Waren und Dienstleistungen im Juli um 4,3% auf 70,1 Mrd. Dollar. Erwartet hatten Bankvolkswirte hingegen einen leichten Anstieg. Der Fehlbetrag im Handel mit Waren ging um 5,5 Mrd. Dollar zurück, während der Überschuss bei Dienstleistungen 2,4 Mrd. Dollar geringer ausfiel als im Juni. Zuwächse wurden beim Export von Investitions- und Konsumgütern ebenso wie bei Autos gemessen. Im Handel mit Waren gab der Passivsaldo gegenüber China zwar um 2,0 Mrd. auf 25,0 Mrd. Dollar nach, bleibt aber der mit Abstand höchste im bilateralen Handel. Der Fehlbetrag gegenüber der EU betrug 18,1 Mrd. Dollar.

Auf dem Pfad der Erholung befindet sich auch die US-Industrie, die im Juli mehr Bestellungen einsammelte als erwartet. Wie das Handelsministerium meldete, legten die Auftragseingänge um 0,4% zu. Ausgegangen waren Ökonomen von einer Zunahme um 0,3%. Die Neuaufträge, die im Juni um 1,5% geklettert waren, sind in 14 der zurückliegenden 15 Monate gestiegen.

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