Arbeitskräftenachfrage

IAB registriert weniger offene Stellen

In Deutschland gab es im dritten Quartal weniger offene Stellen, zeigt eine Erhebung des IAB. Das hat nicht nur mit der Konjunkturschwäche, sondern auch mit dem Fachkräftemangel zu tun.

IAB registriert weniger offene Stellen

IAB registriert
weniger offene Stellen

Rückgang von 5 Prozent – Deutliche Abkühlung

ast Frankfurt

In Deutschland gab es im dritten Quartal weniger offene Stellen als im Vorjahreszeitraum. Das geht aus der Stellenerhebung hervor, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Donnerstag in Nürnberg vorstellte. Demzufolge zählten die Experten bundesweit 1,73 Millionen offene Stellen. Das sind 15.000 Jobs oder knapp 1% weniger als im Vorquartal. Deutlicher fällt der Rückgang mit einem Minus von 98.000 oder rund 5% mit Blick auf das dritte Quartal 2022 aus.

Spürbarer Personalmangel

Dem IAB zufolge kamen auf eine ausgeschrieben Stelle rund 150 arbeitslos gemeldete Personen. Die Arbeitslosen-Stellen-Relation verharrte damit im Sommerquartal auf einem niedrigen Niveau. Allerdings zeigten sich beim Rekrutierungsgeschehen Zeichen einer Abkühlung, heißt es vom IAB. Im dritten Quartal waren 75% der offenen Stellen sofort zu besetzen. Gegenüber dem Frühjahrsquartal ist dies ein Rückgang von 3 Prozentpunkten. Bei den sozialversicherungspflichtigen Neueinstellungen im gesamten Jahr 2022 lag zwischen betrieblich gewünschtem und tatsächlichem Arbeitsbeginn ein ganzer Monat. Hier macht sich nicht zuletzt der Fachkräftemangel bemerkbar. Unterschiede gibt es mit Blick auf die Qualifikation. So dauerte die Besetzung von Stellen, die einen beruflichen oder akademischen Abschluss erfordern, mit 38 Tagen länger. Die Vakanz bei Jobs, die keinen formalen Abschluss erfordern, lag mit 17 Tagen hingegen niedriger.

Die Schwierigkeit, qualifizierte Mitarbeiter zu finden, zeigt sich auch bei der Personalsuche insgesamt. Die Zeitspanne zwischen Beginn der Suche bis zum Arbeitsbeginn lag bei Jobs mit beruflichem oder akademischem Abschluss bei durchschnittlich 110 Tagen. Im Helferbereich brauchten Unternehmen nur 60 Tage. Das IAB untersucht in seiner Stellenerhebung einmal im Quartal das gesamte Stellenangebot. Im dritten Quartal wurden Antworten von 7.700 Arbeitgebern ausgewertet.

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