Erst wurde Horst Seehofer verfrühstückt mit dem Hinweis, wenn der Innenminister ihre, Angela Merkels, Richtlinienkompetenz akzeptiere, könne die Zusammenarbeit funktionieren – “wenn nicht, dann nicht”. Dann profilierte sich die Kanzlerin bei ihrer traditionellen Sommerpressekonferenz vor ihrem Urlaub so deutlich als Anti-Trump, dass die Frage gestellt werden musste (und wurde), ob die CDU-Vorsitzende darüber nachdenke, bei der Bundestagswahl 2021 noch ein fünftes Mal anzutreten. Eine Antwort erhielten die gut 200 Hauptstadtjournalisten nicht. Dass die Lage für die Koalition und damit auch für die Kanzlerin dennoch derzeit nicht rosig ist, machte sie in der ihr eigenen Art deutlich: “Zu tun ist jedenfalls genug.” Ob sie angesichts des heftigen unionsinternen Zwists und der eskalierenden Handelskriege von US-Präsident Donald Trump gegen Europa und China erschöpft sei – “ganz ehrlich” -, wurde sie dann gefragt und antwortete: “Ich klage nicht.” Nicht ohne einzuräumen, dass sie sich auf ihren Urlaub freue, wo sie auch mal etwas länger schlafen könne. ge