Ifo-Klimaindex der Selbständigen auf Talfahrt
Ifo-Klimaindex der Selbständigen
auf Talfahrt
Industrieschwäche und Konsumzurückhaltung schlagen durch
ba Frankfurt
Die Konjunkturflaute schlägt den Selbständigen immer mehr aufs Gemüt. Das entsprechende Ifo-Geschäftsklima hat sich im Juli zum vierten Mal in Folge eingetrübt, und zwar um 3,8 auf –16,4 Punkte. Dabei waren die Selbständigen nicht nur mit der momentanen Geschäftslage unzufriedener als im Vormonat. Auch die Geschäftsaussichten haben sich merklich verdüstert. „Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer Schwächephase“, sagte Ifo-Expertin Katrin Demmelhuber. „Die Selbständigen können sich dem nicht entziehen.“
Den Ergebnissen des Jimdo-Ifo-Geschäftsklimaindex für Selbständige zufolge war die erneute Stimmungseintrübung breit basiert. So erwarten die Dienstleister für die nächsten Monate schlechtere Geschäfte und zeigten sich merklich weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage. "Der Umsatz blieb rückläufig und die Selbständigen stuften ihre Auftragsbestände als zu gering ein", hieß es beim Ifo-Institut. Die Nachfrageschwäche der Industrie habe sich negativ auf unternehmensnahe Dienstleister wie IT- oder Unternehmensberatungen sowie den Bereich Werbung/Marktforschung ausgewirkt. Die Zurückhaltung der Privathaushalte wiederum bekamen konsumnahe Branchen wie das Gastgewerbe ebenso wie der Einzelhandel zu spüren. Hier hat sich laut den Münchener Wirtschaftsforschern vor allem wegen der pessimistischeren Erwartungen das Geschäftsklima weiter verschlechtert. Die Unzufriedenheit mit den laufenden Geschäften ließ hingegen etwas nach.
Der seit August 2021 vom Ifo-Institut berechnete Jimdo-Ifo-Geschäftsklimaindex für Selbständige bildet wie der Gesamtindex alle Sektoren ab. Der Schwerpunkt liegt aber auf dem Dienstleistungssektor. Das KfW-Ifo-Geschäftsklima, das die Stimmung der kleinen und mittleren Unternehmen abbildet, ist im Juli den dritten Monat in Folge auf nun den niedrigsten Stand seit vergangenen November gefallen. Auch hier zog sich der Rückgang durch alle Branchen, am stärksten zeigte er sich aber im Großhandel und bei den Bauunternehmen.