Industrie der Eurozone produziert weniger

Output sinkt im September um 0,8 Prozent

Industrie der Eurozone produziert weniger

ba Frankfurt – Die Industrie in der Eurozone hat zwar im September weniger hergestellt als im Monat zuvor, die Produktion aber nicht ganz so stark gedrosselt wie erwartet. Laut EU-Statistikamt Eurostat ging die Industrieproduktion saisonbereinigt um 0,8 % im Vergleich zum Vormonat zurück. Ökonomen hatten ein Minus von 1,0 % auf der Rechnung. Allerdings wurde der Produktionszuwachs für August von 1,6 % auf 1,8 % hochrevidiert. Mit diesem starken Wert habe der Output im dritten Quartal immer noch um 0,4 % zugelegt, sagt Bert Colijn von der ING. Kurzfristig sehe es für die Industrie der Eurozone gar nicht so schlecht aus, Wunder dürften angesichts des unsicheren Umfeldes aber nicht erwartet werden. Es gebe zwar reichlich Gegenwind für das Wirtschaftswachstum des gemeinsamen Währungsraums, doch signalisierten die jüngsten Indikatoren Optimismus für die Industrieproduktion bis Jahresende, wie etwa die signifikant gestiegene Kapazitätsauslastung. Und auch die Einkaufsmanagerindizes für Oktober haben mit Zuwächsen bei Neuaufträgen und Beschäftigungsaufbau auf einen wieder stabileren Aufschwung hingedeutet, der für das Gesamtjahr in ein Wirtschaftswachstum von 1,5 % münden sollte.Nachdem die Produktionsdaten seit Jahresbeginn sehr volatil waren, stellt sich Colijn die Frage, ob sich der Zick-Zack-Kurs und das träge Wachstum auch in den Wintermonaten fortsetzen angesichts der politischen Unsicherheit, die in Verbindung mit der wieder auftretenden Inflation die Investitionen sowie das Wachstum der Realeinkommen behindert.Der Rückgang der Industrieproduktion ist breit angelegt, sowohl auf die Branchen als auch auf die Länder bezogen. Am kräftigsten traten die Hersteller von Gebrauchsgütern auf die Bremse (-5,6 %), gefolgt von Investitionsgütern (-2,2 % und Vorleistungsgütern (-0,7 %). Einzig der Ausstoß von Verbrauchsgütern wurde hochgefahren (+ 0,3 %). Unter den Mitgliedstaaten des Euroraums verzeichneten Deutschland (-1,9 %) und Griechenland die größten Rückgänge. Die größten Zuwächse registrierte Eurostat für Irland (+ 6,4 %) und Estland (+ 5,2 %). Im Jahresvergleich legte die Produktion in der gesamten Eurozone um 1,2 % zu – Ökonomen hatten hier ein Plus von 0,9 % erwartet.