Industrie greift Rom massiv an
bl Mailand – Italiens Industrieverband Confindustria greift die Regierung wegen “massiver Versäumnisse” an. Bei einem Treffen mit Premierminister Giuseppe Conte im Rahmen der “Generalstände” warf Confindustria-Präsident Carlo Bonomi Rom vor, keinen Plan zu haben, um aus der Krise zu kommen. Hilfen für die Wirtschaft und die Beschäftigten kämen wegen der lähmenden Bürokratie nicht an. Bonomi legte eine Art Agenda 2030 vor. Confindustria fordert neben einem Bürokratieabbau eine tiefgreifende Steuerreform, ein glaubhaftes Programm zum Schuldenabbau und eine Neugestaltung der Sozialausgaben. Der Staatseinfluss in der Wirtschaft müsse zurückgedrängt werden.Conte bestritt, dass seine Regierung wirtschaftsfeindlich sei, und kündigte für September ein detailliertes Wirtschaftsprogramm an, das Basis für die umfangreichen Hilfen der EU sein soll. Nach Ansicht der Wirtschaft dauert das viel zu lang. Der Handelsverband Confcommercio fürchtet, dass der Höhepunkt der Krise erst im Herbst erreicht wird. Allein im Handel seien 270 000 Betriebe vom Konkurs bedroht und 1 Million Arbeitsplätze gefährdet.