Industrieschwäche als große Gefahr

Börsen-Zeitung, 11.7.2019 ba Frankfurt - Die im Vergleich zu früher robustere Binnennachfrage reicht nicht aus, um die deutsche Konjunktur allein über Wasser zu halten, solange die Exportindustrie weiter dem aktuell heftigen weltwirtschaftlichen...

Industrieschwäche als große Gefahr

ba Frankfurt – Die im Vergleich zu früher robustere Binnennachfrage reicht nicht aus, um die deutsche Konjunktur allein über Wasser zu halten, solange die Exportindustrie weiter dem aktuell heftigen weltwirtschaftlichen Gegenwind ausgesetzt ist. Zu diesem Ergebnis kommt KfW-Ökonom Klaus Borger beim Vergleich der aktuellen Situation zu früheren Rezessionszyklen in Industrie und Gesamtwirtschaft. Bislang gingen alle gesamtdeutschen Rezessionen (1993, 2003 und 2009) eng mit ausgeprägten Schwächephasen des verarbeitenden Gewerbes – des Kerns der hiesigen Exportwirtschaft – einher. Im Vergleich zu ihren Vorgängern sei die aktuelle Industrierezession, die Mitte 2018 begonnen hat, unauffällig. Allerdings gelte dies ebenso für die aktuelle gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Der aktuelle Pfad des Bruttoinlandsprodukts hebt sich laut Borger “keineswegs so positiv nach oben ab, wie unter der Hypothese eines mittlerweile gelockerten Zusammenhangs zwischen Industrie- und Gesamtkonjunktur zu erwarten gewesen wäre”.