Inflation lässt US-Einzelhandel stocken
det Washington
Die hohe Inflation hat im September die Kauflaune der US-Verbraucher weiter gedämpft. Wie das Handelsministerium berichtete, blieben die Einzelhandelsumsätze gegenüber dem Vormonat unverändert. Erwartet hatten Bankvolkswirte einen Anstieg um 0,3%. Ein Rückgang der Verkaufserlöse wurde in einer Reihe von Sektoren gemessen, unter anderem bei Autohändlern, an Tankstellen sowie im Heimelektronik-, Möbel- und Sporthandel. Beschönigt werden die Zahlen dadurch, dass die Statistik nicht die Preissteigerungen berücksichtigt. Zuvor hatte nämlich das Bureau of Labor Statistics (BLS) des Arbeitsministeriums für September einen Anstieg der Verbraucherpreise um 0,4% im Vergleich zum August gemeldet.
Auch die wachsende Angst vor einer möglichen Rezession und die Turbulenzen an den Finanzmärkten lasten auf der Stimmung der Verbraucher. Zwar stieg der Index der Verbraucherstimmung der University of Michigan im Oktober laut erster Lesung um 2,0% auf 59,8 Punkte, liegt aber um 16,6% unter dem Vorjahreswert. Allerdings lag der Index immerhin um fast 10 Zähler über dem historischen Tiefststand, der im Juni erreicht worden war. Der Befragung zufolge rechnen die US-Konsumenten im kommenden Jahr mit einer Inflationsrate von 5,1% und erwarten, dass sich die Teuerungsrate langfristig um 2,9% einpendeln wird.
Unterdessen könnte der Rückgang der Einfuhrpreise leichten Optimismus aufkommen lassen. Laut BLS verbilligten sie sich nämlich im September um 1,2%, unter anderem als Folge des starken Dollar. Vorausgesagt hatten Ökonomen einen etwas geringeren Rückgang. Im August hatten die Einfuhrpreise um 1,1% nachgegeben. Die Jahresrate lag im September bei 6,0%, der geringste Preisanstieg seit Februar 2021. Ungeachtet der jüngsten Inflationsdaten gilt als sicher, dass die Notenbank Anfang November den Zielkorridor für den Leitzins das vierte Mal in Folge um 75 Basispunkte auf 3,75 bis 4,0% hochschrauben wird.